125 Jahre Automobil

125 Jahre Automobil

VW-Käfer

Eine Erfolgsstory der besonderen Art

Am 29. 1. 1886 reichte der „Tüftler“ Carl Benz sein Patent für einen Motorwagen ein. Das Automobil war geboren. Weltweit insgesamt 50 Techniker und Tüftler waren es dann, die dem zuerst noch böse stinkenden und knatterndem Vehikel auf die Sprünge halfen.
1888 war es eine mutige Frau, Bertha Benz, die Gattin von Carl Benz, die gemeinsam mit ihren Söhnen eine erste Überlandfahrt von 88 km wagte. Dieser erste Langstreckentest, bei dem unterwegs das nötige Benzin noch in der Apotheke gekauft werden musste, verhalf dem Auto erst richtig zum Durchbruch.
1900 wurde bereits von Lohner-Porsche das erste Auto mit Elektromotoren direkt an den Vorderrädern mit einem  Maximaltempo 50 km/h vorgestellt.
1907 liefen bei Ford in den USA die ersten Fließbänder, die eine Massenproduktion ermöglichten. Von dem auf Deutsch „Blechliesel“ genannten Modell liefen über 14 Millionen vom Band. Das erste in Deutschland bei Opel am Fließband gefertigte Modell hörte auf den Namen „Laubfrosch“- 30 Exemplare waren es täglich, die mit einem 12 PS Motor versehen, das Werk verließen. Nach dem zweiten Weltkrieg, in dem die deutsche Autoproduktion voll auf den imperialistischen Krieg ausgerichtet war, begann die Massenproduktion und -motorisierung auch in Deutschland. Der fast zur Legende gewordene VW-Käfer löste Fords T-Modell als meist produziertes Auto ab.
Seit der Einführung des Fließbands veränderte die Autoproduktion als Schrittmacher auch die gesamte Industrieproduktion. Die ganze Stahlproduktion mit ihren Walzstraßen hätte es ohne sie so wohl nicht gegeben.
Neue leichtere Baustoffe wie Kunststoff und Aluminium beseitigten den gefürchteten Rostfraß weitgehend. Auch gab es eine deutliche Verbesserung der Sicherheit mit Anschnallgurten, dem Airbag und anderen Hilfssystemen. Dadurch konnte insbesondere die Zahl der Unfälle mit Toten und Schwerverletzten deutlich verringert werden.  
Die ganze Infrastruktur insbesondere der Städte veränderte sich seit dem Siegeszug mit einem Netz von Tankstellen, dem Einsatz von Bussen im Nah- und Fernverkehr. Der Transport von Waren und Gütern wurde erleichtert und hatte einen bedeutend größeren Aktionsradius. Die einseitige Förderung des LKW- wie PKW-Verkehrs führte allerdings in den Metropolen zu regelmäßigen Staus. Bis in den letzten Winkel der Erde könnten die Menschen heute mit Allradfahrzeugen, mit Hilfsgütern versorgt werden.   
1990, kurz nach dem 100.Geburtstag des Autos war der weltweite Bestand auf 300 Millionen angeschwollen. In der Autoproduktion wie am Lenkrad ist der Computer auf dem Vormarsch. Immer mehr Schweiß- und Lackierroboter hielten Einzug in die Werkhallen, so dass schon das Gespenst der menschenleeren Fabrik verbreitet wurde. Faktisch war es aber so, dass Ausbildung und Fähigkeiten der Automobilarbeiter, die heute kleine technische Wunderwerke fabrizieren immer umfassender wurde – bei gleichzeitiger Verschärfung der Ausbeutung. Ein Automobilarbeiter heute in der Produktion arbeitet lediglich noch fünf Minuten für seinen Lohn und Lebensunterhalt, 55 Minuten jedoch für den Profit.
Während es zu Beginn des letzten Jahrhunderts noch 2.000 Autofabriken gab, betreiben heute kaum ein Dutzend Autogiganten, die alle zu den 500 größten Übermonopolen gehören, eine internationale Verbundproduktion. Der weltweite Bestand an Fahrzeugen wurde auf eine Milliarde gesteigert. Weltweit arbeiten heute 8 Millionen Automobilarbeiter in solchen internationalen Produktionsverbünden. In ihnen können fortgeschrittene Produktionsverfahren, Plattformen und Standards weltweit eingesetzt, nur die Autos produziert werden, die tatsächlich bestellt werden.
Heutzutage ist das Massenverkehrsmittel PKW in eine Sackgasse der Entwicklung geraten. Es muss überwunden werden, bei Nutzung aller damit vorhandener positiver Eigenschaften. So werden künftige Generationen mal Autos im Museum bestaunen, wie wir heute das Spinnrad. Sie werden die Leistung zu würdigen wissen, aber auch nicht die Schattenseiten vergessen, die damit verbunden waren, solange Ausbeuter über diese Technik bestimmten.

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