Wissenschaftler belegen: Klimaerwärmung – Ursache von Starkregen und Flutkatastrophen
In den verschiedenen Erdteilen setzen, wie zuletzt in Australien, verheerende Flutkatastrophen den Menschen zu. Einer soeben in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichten Untersuchung zufolge sind diese keine zufallsbedingten „Jahrhunderthochwasser“, sondern unmittelbare Folge des Ausstoßes von Treibhausgasen und der dadurch herbeigeführten Erwärmung. Zu diesem Schluss kamen zwei unabhängig voneinander arbeitende Forschergruppen.
Die Wissenschaftler um Francis Zwiers von der Climate Research Division in Toronto hatten die Niederschlagsdaten der nördlichen Halbkugel ab 1850 ausgewertet. Eine andere Forschergruppe um Pardeep Pall von der Universität Oxford hatte jene Wetterereignisse ausgewertet, welche zu den verheerenden Überschwemmungen des Jahres 2000 in Großbritannien geführt hatten. Beide Forschergruppen kamen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass der verstärkte Ausstoß der Treibhausgase die Wahrscheinlichkeit von Starkregen und Hochwasser erhöht und zu gefährlichen Katastrophen führt. Als Grund dafür führen sie an, dass warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann als kalte, und somit als Folge stark erwärmter Luft die Atmosphäre mehr Wasser enthält als es früher der Fall gewesen ist. Den Analysen der Forschergruppe um Francis Zwiers zufolge nahmen zwischen 1951 und 1999 die Niederschläge in Nordamerika, Europa und Asien in etwa zwei Dritteln der betrachteten Gebiete deutlich zu. Die tatsächlich gemessenen Werte liegen damit sogar über den Schätzungen der bisherigen Modelle zur Entwicklung der Niederschlagsmengen im Rahmen des Klimawandels, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Nature“. Bei allen Schwankungen zeigte die graphische Darstellung der Auswertung einen klaren Trend zu höheren Niederschlägen. Das sei eine Entwicklung, die ganz klar dem Anstieg der Durchschnittstemperaturen auf der Erde folgen würde. Das Team um Pardeep Pall wiederum untersuchte die Gründe für den extremen Regen-Herbst des Jahres 2000 in Großbritannien. Noch nie war seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1766 in England und Wales so viel Regen gefallen wie in diesem Jahr, was zu verheerenden Überschwemmungen mit Schäden in Milliardenhöhe geführt hatte. Die Forscher gaben die Klimadaten, die zu den Regenfällen im Oktober und November geführt hatten, in ein Klimasimulationsprogramm ein. Sie kamen zum dem Schluss, dass die Klimaerwärmung die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung des Regenwetters um mindestens 20 Prozent, in zwei von drei Fällen sogar um bis zu 90 Prozent erhöht hat.
Quellen:
1. Francis W. Zwiers et al., Human contribution to more-intense precipitation extreme, in: Nature, Volume: 470, S. 378–381, 17.2.2011, doi:10.1038/nature09763
2. Pardeep Pall et al., Anthropogenic greenhouse gas contribution to flood risk in England and Wales in autumn 2000, in: Nature, Volume: 470, S. 382–385, 17. 2. 2011, doi:
10.1038/nature09762