Verlogene „Argumente“

Zahlreiche „Auffanglinien“ werden im Kampf um die Denkweise der Massen von der  bürgerlichen Propaganda aufgebaut:
• Eigentlich wollten ja alle den Übergang zu den erneuerbaren Energien, aber der Weg müsse „gangbar und bezahlbar“ sein, dazu brauche man die AKWs als „Brückentechnologie“. Was das für eine „Brücke“ sein soll, die bis weit in die 2030er Jahre hineinreicht und für die weltweit der Bau von Dutzenden neuer AKWs auch unter Beteiligung deutscher Konzerne betrieben wird, fragen sich viele Menschen.
Die Atom- und Kohlekraftwerke im Grundlastbereich verstopfen in Wirklichkeit die Stromnetze für die erneuerbaren Energien, die immer wieder zugunsten dieser umweltschädlichen Alt-Technologien vom Netz genommen werden und auch in ihrem Ausbau behindert werden.
Gleichzeitig ist Deutschland Stromexportland, weltweit gibt es Überkapazitäten. Deswegen wird von der Regierung und den Konzernen auch schon einmal mit einer „erheblichen Verteuerung der Stromkosten“ bei beschleunigtem Umstieg auf erneuerbare Energien gedroht – wissenschaftlich ein blanker Unsinn! Der hochsubventionierte Atomstrom kostet die Steuerzahler jährlich Milliarden, für alle Schäden kommt die Allgemeinheit auf!
Die 100-prozentige Umstellung auf erneuerbare Energien auf Kosten der Energiemonopole ist eine Forderung, die technisch wie ökonomisch nach Angaben von Wissenschaftlern und Herstellern innerhalb von 15 Jahren zu realisieren wäre und Hunderttausende neuer Arbeitsplätze bringen würde. Damit ist auch die Lügenparole vom „Klimaschutz durch AKWs“ widerlegbar.
• Die Atomkraftwerke könnten ohne „Versorgungslücke“ nicht auf einmal abgeschaltet werden heißt es. Und lieber solle man den Atomstrom doch sicher im eigenen Land produzieren, als solchen aus dem Ausland kaufen. Auch diese Argumentation erweist sich bei genauerer Betrachtung als Lug und Trug: Von den 17 deutschen Reaktorblöcken waren 2007 sieben  Anlagen abgeschaltet, und es wurde noch die gleiche Strommenge exportiert.
Auch im Hitzesommer 2003 waren viele Anlagen wegen Kühlwassermangel stark gedrosselt oder aus anderen Gründen abgeschaltet. Allein das Verbot der Standby-Schaltungen bei elektrischen Geräten würde zwei AKWs erübrigen. 50 Prozent des Stroms gehen in die Elektromotoren der Industrie, die vor allem beim gleichzeitigen Anfahren eine Spitzenbelastung im Netz erzeugen und für geringe Mehrkosten in ihrem Wirkungsgrad gesteigert werden könnten.
Verbunden mit einfachen Auflagen des Energiemanagements und Strom-Einsparens können also bei politischem Willen sofort alle deutschen AKWs abgeschaltet werden, ohne dass dadurch nur eine Glühbirne ausgeht. Somit hintertreibt auch die Forderung der Spitzen von SPD und Grünen, man solle doch zu ihrem alten „Atomausstiegsgesetz“ von 2002 zurückkehren, die notwendige Forderung nach der sofortigen Abschaltung aller AKWs. Danach würden viele AKWs immer noch bis 2023 laufen.
• Damit verbunden ist die Behauptung der angeblichen Sicherheit deutscher AKWs, und schließlich gäbe es in Deutschland keine Tsunamis und Erdbeben. Letzteres ist schon einmal falsch, einige AKWs stehen tatsächlich in Erdbeben-Regionen, wie z.B. Neckarwestheim 30 km vor der Großstadt Stuttgart.
Die Hauptgefahr geht aber von der Materialermüdung aus, die von Jahr zu Jahr unter der radioaktiven Korrosion beschleunigt wächst. Es gibt zahlreiche Beweise für Konstruktionsmängel und Bau-pfusch, besonders ernst zu nehmen sind Hinweise auf mangelhafte Schweißnähte im Primärkreislauf der Reaktoren. Hier kann aus Materialermüdung und einem feinen Riss in Sekundenschnelle eine große Leckage werden mit dem Versagen aller Kühlsysteme und der daraus folgenden Kernschmelze. Auch ein Stromausfall aus verschiedenen Gründen kann sofort die gleiche Situation hervorrufen.
Fazit: Die Sicherheit der Atomkraftwerke ist letztlich davon abhängig, dass alles sicher ist.

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