Das Märchen von der „alternativlosen“ Kernenergie

Weltweit kann aufgrund der vorhandenen Technologien und ohne Schaden für die Bevölkerung bis 2030 auf erneuerbare Energien umgestellt werden, wenn wir jetzt beginnen!6

Protest in KölnDas ist Ergebnis zahlreicher Studien unter anderem von Wissenschaftlern der Stanford University (USA). Photovoltaik, Solarthermie, Windenergie, Erdwärme, Strömung, Bioenergie und Wasserstoff bieten jedem Land ein großes Potenzial der Bedarfsdeckung und Energieautonomie. Hinzu kommen mögliche Einsparungen beim Stromverbrauch von mindestens 30 Prozent.7

Doch an einem strikten Energiemanagement und der Beendigung der bewusst herbeigeführten Stromvergeudung haben Konzerne und Banken kein Interesse. Je mehr Energie verbraucht wird, desto größer ihr realisierter Profit. Sie schaffen auf der Jagd nach Kapitalanlagen künstlichen Bedarf und Märkte. Mit kurzlebigen Elektronikartikeln und unsinnigen, minderwertigen Wegwerfprodukten werden die Profite und die Energie zu Produktion und Betrieb dieser Produkte bewusst hoch gehalten.

55 Prozent des erzeugten Stroms weltweit geht in die Elektromotoren der Industrie. Der Einsatz von leistungselektronischen drehzahlgeregelten Steuerungen könnte ihren Stromverbrauch um 30 Prozent senken.8 Für die Energiemonopole sind z.B. Standby-Schaltungen an elektronischen Geräten ein Gewinnsegen. Sie verbrauchen allein in Deutschland die Leistung von zwei Atomkraftwerken.

Der Betrieb von Atom- und Kohlekraftwerken verhindert seit Jahren die Stromeinspeisung aus regenerativer Energiegewinnung. Was für ein Widersinn, wenn vorhandene Wind- und Solaranlagen sogar zeitweise abgestellt werden, damit Atom- und Kohlekraftwerke auf hoher Auslastung rund um die Uhr laufen können.

Für „Biosprit“-Plantagen werden ganze Landstriche entwaldet, die Umwelt zerstört und Agrarflächen der Nahrungsmittelproduktion entzogen.

Eine umfassende dezentrale Energiespeicherung z.B. auf Grundlage der entwickelten Wasserstoff-Technologie und kommunale oder private Erzeugung von regenerativer Energie wird behindert und oft sogar unterdrückt.

Denn, wenn Monopole an Wind- und Solarenergie denken, sehen sie profitträchtige Großprojekte wie Windparks auf hoher See oder Solar-Großkraftwerke in der Sahara. Hier lassen sich die Preise künstlich hochtreiben, Strom und Stromnetze bleiben in der Hand der Monopole.

Durch den Umbau der Stromnetze auf Hochspannungs-Gleichstromtechnik (HGÜ) könnte der Strom weitgehend verlustfrei auch an andere Länder weitergeleitet werden, Strommasten könnten gleich mit Windrädern ausgestattet werden. Die Leitungen könnten unterirdisch verlegt werden, wo es sonst zur Landschaftszerstörung und Belastung von Wohnsiedlungen käme.

Die Durchsetzung der Zukunftstechnologien von regenerativer und umweltschonender Energieerzeugung wäre ein riesiges Arbeitsplatzprogramm für Millionen von Menschen bei gleichzeitiger Steigerung von Gesundheit und Lebensqualität! Die Finanzierung auf Kosten der Monopolprofite ist überhaupt nicht „unrealistisch“: Die zehn größten Ölmonopole kassierten 2007 Profite in Höhe von 180 Milliarden US-Dollar. Damit allein könnten 450.000 Windanlagen und der doppelte Elektrizitätsbedarf von Deutschland produziert werden. Die Energiemonopole zahlen Windenergie-Einspeisern 9 Cent/kWh, verlangen von ihren Privatkunden aber über 23 Cent/kWh dafür. Solarthermischer Strom könnte sogar für 5 Cent/kWh produziert werden. Dies zeigt: Regenerative Energien wären preiswert zu haben, nicht jedoch die Monopolpreise der Energiekonzerne!9

 

6 Plan für eine emissionsfreie Welt bis 2030, Spektrum der Wissenschaft, Dezember 2009

7 Eigene Zusammenfassung der Quellen: „Strom ohne Grenzen“ in Natur+Kosmos 9/08 und Prof. Hiller/Prof.Lutz in „Dokumentation der 4. Offenen Akademie“, S. 109

8 Pressemitteilung Professor Lutz, TU Chemnitz

9 Nach Klimaschutzprogramm, S. 10

10 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

11 „Die Welt“, 15. 3. 2011

12 VAA Magazin Dezember 2010

13 bild.de, 25. 3. 2011

14 „Darmstädter Echo“, 19. 7. 2010

15 REPORT Mainz

Artikelaktionen

MLPD vor Ort
MLPD vor Ort Landesverband Nord Landesverband Nordrhein-Westfalen Landesverband Ost Landesverband Rheinland-Pfalz Hessen Saarland Landesverband Baden-Württemberg Landesverband Bayern Landesverband Thüringen
In Deutschland ist die MLPD in über 450 Städten vertreten.
Hier geht es zu den Kontaktadressen an den Orten.
Mehr...
Spendenkonto der MLPD
  • GLS Bank Bochum
  • BIC: GENODEM1GLS
  • IBAN: DE76 4306 0967 4053 3530 00