Stromvergeudung für den Profit – Strommangel für Millionen Menschen

Wenn der Strom ausfällt, gehen nicht nur die Lichter aus. Der Fahrstuhl bleibt stecken, Kaffeemaschine und Kühlschrank fallen aus, Telefon, Radio und Fernsehen verstummen, die Akkus von Handys und Laptops machen schlapp … Schlimmer sieht es für Krankenhäuser, Signalanlagen der Eisenbahn oder die Flugüberwachung aus. Und hochgefährlich wird es für Atomkraftwerke, die selbst nach der Abschaltung noch dauerhaft und intensivst gekühlt werden müssen und auf funktionsfähige Notstromversorgung angewiesen sind.

Fukushima ist das jüngste und keineswegs beendete Drama in dieser Reihe – aber es gab dramatische Stromausfälle auch schon in Greifswald im Jahr 1975, in Indian Point 1999, in Biblis im Jahr 2004, im schwedischen Forsmark 2006 und im französischen Tricastin vor wenigen Wochen.
Nun wird die Forderung nach der sofortigen, weltweiten Stilllegung dieser tickenden Zeitbomben von den Energiemonopolen zum Anlass genommen, um mit möglichen Stromausfällen und drastischen Strompreiserhöhungen zu drohen. Dabei sind sie es, die eine Stromversorgung mit erneuerbaren Energien seit Jahrzehnten sabotieren, eine immense Energieverschwendung organisieren – und sich einen Dreck um die Bedürfnisse der Massen scheren.
1,6 Milliarden Menschen müssen heute noch weltweit gänzlich ohne Strom auskommen. Das sind vor allem Menschen in den ärmsten Ländern des Südens, von denen sich die internationalen Übermonopole nicht viel Profit beim Stromverkauf versprechen. Wenn es für die Familien keine Möglichkeiten gibt, Wasser abzukochen, dann sterben umso mehr Kleinkinder, selbst wenn ihre Mütter viele Stunden des Tages damit verbringen, Brennholz herbeizuschleppen. Wenn Schulkinder tagsüber arbeiten müssen und bei Einbruch der Dunkelheit nicht einmal eine Lampe haben, um lesen zu lernen – dann bleiben sie Analphabeten. Dabei wäre eine dezentrale, in erster Linie auf Sonnenenergie basierende Stromversorgung angesichts moderner und einfach zu handhabender Technologien heutzutage überhaupt kein Problem.
Eine weitere Milliarde Menschen leidet unter häufigen Stromausfällen. Und das nicht nur in den ärmsten, neokolonial abhängigen Ländern. Die Neuorganisation der internationalen Produktion hat dafür gesorgt, dass die bis dahin vor allem national organisierte Stromversorgung länderübergreifend privatisiert und „dereguliert“ wurde – mit fatalen Folgen für die Sicherheit der Stromversorgung.
Ein Musterbeispiel sind die USA, wo es in den letzten Jahren mehrfach riesige Blackouts gab, die Megastädte und ganze Landstriche tagelang verdunkelten. Dort sind Kraftwerke und Stromnetze im großen Stil privatisiert worden. Besonders Investitionen in die Netze blieben aus, die Stromversorgung wurde regelrecht herunter gewirtschaftet – weil sich damit kein schneller Maximalprofit machen lässt. Der Teufelskreis schließt sich, wenn aufgrund des ungebremsten CO2-Ausstoßes und der Klimaerwärmung immer mehr und immer heftigere Hurrikane über das Land fegen, die maroden Über-Land-Stromleitungen serienweise aus der Verankerung reißen und zuletzt drei Millionen Menschen tagelang ohne Strom bleiben ließen.
Auch in Deutschland haben sich einige wenige Energiemonopole und Netzbetreiber den Strommarkt unter den Nagel gerissen.
Die sofortige und weltweite Stilllegung aller Atomkraftwerke und der konsequente Kurswechsel auf erneuerbare Energien – muss und kann nur auf Kosten der Profite dieser Übermonopole durchgesetzt werden.

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