China – neue „Supermacht“ auf tönernen Füßen

China – neue „Supermacht“ auf tönernen Füßen

Einfachste Verhältnisse herrschen in China oft noch auf dem Land

Das sozialimperialistische China überholt eine imperialistische Macht nach der anderen und rückt mit seiner wirtschaftlichen und politischen Stärke immer näher an die USA heran. 2010 verdrängte es Deutschland als Exportweltmeister und verwies Japan in der Wirtschaftsleistung auf Platz drei, gemessen am Bruttoinlandsprodukt. Im Jahr 2009 ließ es mit 46 internationalen Übermonopolen die stärksten EU-Staaten Frankreich, Deutschland und Großbritannien deutlich hinter sich.
Nach der neuesten Aufstellung der 500 größten Übermonopole durch die US-Zeitschrift „Fortune“ ist die Zahl der chinesischen Übermonopole im Krisenjahr 2010 weiter auf 61 geklettert (siehe Tabelle S. 13). Vor China liegen jetzt nur noch Japan mit 68 und die USA mit 133. Während vor allem die USA immer weiter zurückfallen und auch die EU27 im Jahr 2010 mit 148 internationalen Übermonopolen 14 weniger verzeichnet als 2009, rückt China immer weiter nach vorne.

Wachstum Chinas auf Spekulation gebaut
Aufgrund seiner Einbindung in die Weltwirtschaft wurde China heftig von der internationalen Finanz- und Weltwirtschaftskrise betroffen. Als die chinesischen Exporte Ende 2008 einbrachen, wurden Mil­lio­nen Wanderarbeiter entlassen und zahlreiche Betriebe geschlossen. Um die Widersprüche nicht eskalieren zu lassen, legte die chinesische Regierung eines der größten Konjunkturprogramme der Welt auf und pumpte massenhaft Kredite in die Wirtschaft, mitten in der Krise. Das war riskant, weil diese Programme mit Schulden finanziert wurden in der spekulativen Hoffnung auf das zukünftige Wachstum.
Das trat zunächst auch ein, hat jedoch seinen Preis. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt stieg nach Angaben des Statistikbüros im ersten Halbjahr 2011 um 9,6 Prozent auf 20,5 Billionen Yuan, umgerech­net etwa 2,2 Billionen Euro. Die Bruttowertschöpfung in der Industrie stieg um 14,3 Prozent. Die chinesische Wirtschaft weist eine ungewöhnlich hohe Investitionsquote auf. 12,4 Billionen Yuan wurden in Anlagevermögen investiert, das ist ein Zuwachs von 25,6 Prozent, die Investitionen in Immobilien stiegen um 32,9 Prozent.

Galoppierende Inflation
Diese Zuwachsraten gehen von der Erwartung eines ständig wachsenden Marktes und Weltmarktanteils aus. Beson­ders die lokalen Regierungen finanzieren einen großen Teil ihrer Ausgaben über Kredit. Während die Schulden der Zentralregierung mit einem Anteil von 20 Prozent ange­geben werden, wird die Verschuldung der lokalen Re­gierungen auf 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts geschätzt. Damit käme die Verschuldungsquote Chinas in etwa auf das Niveau zahlreicher hoch verschuldeter europäischer Staaten mit entsprechenden Risiken. Eine Folge der hohen Verschuldung und der dadurch wachsenden Geldmenge ist die galoppierende Inflation. Die Inflationsrate für Nahrungsmittel erreichte im Juni 14,4 Prozent.

Massiver Kapitalexport
Das sozialimperialistische China betreibt eine äußerst expansive Politik. 2010 haben chinesische Unternehmen 144,1 Milliarden US-Dollar im Ausland investiert. Damit steht China hinter den USA auf Platz 2 beim Kapitalexport zum Ausbau seiner weltweiten Wirtschaftsmacht. 43,7 Milliarden US-Dollar flossen netto in grenzüberschreitende Fusionen und Übernahmen. Besonders scharf sind chinesische Unternehmen auf den Kauf von Rohstoffunternehmen, sie dringen jedoch auch in die Weiterverarbeitung vor, um ihren Anteil auf dem Weltmarkt zu erhöhen.
Wenn der Binnenmarkt die wachsende Produktion nicht mehr aufnehmen kann, wächst der Zwang zum Export. Mit der ausufernden internationalen Staatsverschuldung zeichnet sich jedoch die Gefahr eines ­erneuten Finanzzusammenbruchs ab. Gleichzeitig verschärft sich die Konkurrenz auf dem Weltmarkt und der Kampf um die Rohstoffe. Damit wächst auch die Gefahr kriegerischer Zusammenstöße der Imperialisten untereinander.

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