Erneute faschistische Morddrohung gegen Gerd Pfisterer, Attacken auf Ulla Jelpke, Ulrich Sander und Doris Borowski

aus Rote Fahne 30/2011

RoteFahne30_11.jpgIn der Nacht vom 19. zum 20. Juli haben Faschisten erneut eine Morddrohung an die Hauswand von Gerd Pfisterer in Dortmund gesprüht: „MLPD töten“. Gerd Pfisterer ist Betriebsratsvorsitzender von HSP und hat 2009 für die MLPD/Offene Liste zum Bundestag kandidiert. Am 14. April war bereits eine Morddrohung „Kommis töten“ an die Hauswand und auf das Klingelschild von Gerd gesprüht worden. Außerdem erhielten er und seine Frau eine SMS mit der Drohung: „Hallo Gerd. Wir kriegen dich und Anke. Linkes Ungeziefer von der Straße treten. Rotfront zerschlagen.“ Gegenüber der „Roten Fahne“ äußerte sich Gerd Pfisterer im Interview:

 

Wie schätzt du die neue Morddrohung ein?

Zunächst einmal möchten meine Frau und ich uns für die vielen Solidaritätsbekundungen bedanken, die wir nach der ersten Morddrohung nicht nur aus Dortmund, sondern aus ganz Deutschland bekommen haben. Darunter waren viele persönliche, vor allem aber aus den Gewerkschaften, von verschiedenen Vertrauenskörperleitungen und Betriebsrats-Gremien der Stahlindustrie. Die erneute Morddrohung ist kein Einzelfall. In der selben Nacht wurde im Wahlkreisbüro der Bundestagsabgeordneten der Linkspartei, Ulla Jelpke, die Fenster eingeworfen, am Büro der DKP wurde ein Hakenkreuz geschmiert, der Kreisvorsitzenden der DKP, Doris Borowski, wurden die Reifen am Auto zerstochen und auch die Hauswand des Sprechers der VVN BdA, Ulrich Sander, wurde beschmiert! Wir haben es also mit einer konzentrierten Aktion der Faschisten gegen vier linke bzw. antifaschistische Organisationen bzw. Repräsentanten zu tun. Das steht meines Erachtens direkt im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Antikriegstages am 1. September und den antifaschistischen Aktivitäten gegen eine – von den Faschisten geplante – Demonstration am 3. September in Dortmund, zu der sie zum wiederholten Male in Dortmund aufrufen!

 

Wie haben sich Polizei und Staatsanwaltschaft verhalten?

Nach der ersten Morddrohung hat sich die Polizei eine Woche Zeit gelassen, Nachbarn überhaupt zu befragen und erst nach Protest wurde eine verstärkte Kontrolle durch die Polizei veranlasst. Vor wenigen Wochen hat die Staatsanwaltschaft das Verfahren und die Polizei ihre nächtlichen Kontrollen eingestellt. Es mag Zufall sein, dass die Faschisten mit ihrer zweiten Morddrohung so lange gewartet haben. Obwohl der oder die Täter der gleichzeitigen Übergriffe auf die vier Organisationen eindeutig den in Dortmund organisierten Faschisten zuzurechnen sind, erklärte die Polizei gegenüber der Presse, „sie ermittle in alle Richtungen …“ Man muss klar sagen: diese Politik ist der Nährboden, auf dem solche Terroranschläge wie in Norwegen gedeihen!

 

Wie geht es jetzt weiter?

Wir werden weiter konsequent und geduldig die antifaschistische Aktionseinheit aufbauen und den 1. September und 3. September in Dortmund zu einem Erfolg aller Antifaschisten machen … Es ist eine Heuchelei, wenn jetzt bürgerliche Politiker sich über den Terroranschlag in Norwegen schockiert zeigen, gleichzeitig den Faschisten aber allen erdenklichen Spielraum einräumen! Die Reaktion nach der ersten Morddrohung hat eine wachsende Zahl von Menschen herausgefordert, selbst aktiv zu werden.

 

 

Vielen Dank und dir und deiner Frau alles Gute

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