„Wir sind 99 Prozent – ihr nur 1 Prozent“

„Wir sind 99 Prozent – ihr nur 1 Prozent“

Vor allem junge Leute bei den Protesten in New York

Jugendliche aus ganz USA strömen an die Wall Street

New York (Korrespondenz): Den Zockern und Spekulanten an der New Yorker Wall Street dürfte das grandiose Wetter an diesen Tagen in New York wenig Freude machen. Ganz im Gegensatz zu den zigtausenden, die aktuell an verschiedenen Stellen in New York Plätze und Straßen besetzen.
Billy von der Kommunistischen Partei der USA hat gerade vier Jugendliche aus Alabama getroffen, die sich spontan auf den Weg nach New York gemacht haben. „Die Besetzer sind jung, zum Teil unter 20, überwiegend zwischen 20 und 30, kommen aus den Universitäten und begreifen gerade, dass sie keinen Platz in dieser Gesellschaft haben und den Kampf aufnehmen, ein anderes Leben führen zu können“, so Billy. Damit sind sie ein Teil der „99 Prozent“, die erklären, dass das eine Prozent nicht das Recht hat, ihre Zukunft zu verspekulieren.
Der bunte Protest kommt nicht ohne zum Teil große Illusionen, vor allem in die Regulierbarkeit des internationalen Finanzkapitals aus. Zugleich radikalisieren sich die Aktionen zunehmend. Straßensperren werden eingerissen und Demonstranten bahnen sich den Weg an den Straßensperren und schwer bewaffneten Polizeikräften vorbei, die Downtown Manhattan zu einer Festung ausbauen. Neben Rockefellercenter und Empire State Building werden die besetzten Plätze immer mehr zu einer Touristenattraktion. Ein australischer Tourist bleibt extra einen Tag länger und meint, „man muss die richtigen Souvenirs mit nach Hause nehmen – so was brauchen wir bei uns auch!“
Die Herrschenden in den USA lassen derweil gegen die sich landesweit ausweitenden Proteste eine Hetzkampagne los, die sich vor allem des Repertoires des modernen Antikommunismus bedient. Der stockreaktionäre Sender Fox wettert gegen die Anti-Kapitalisten als irre, geschichtsblinde Träumer. Konterkariert wird das Ganze allerdings von einer massiven Skepsis in das vermeintliche Job-Programm von Präsident Obama, das sich für die Menschen mehr und mehr als Umverteilungsprogramm zugunsten der Monopole und ihrer Spekulanten erweist.
Ein Ende der Proteste ist nicht absehbar, ihre Weiterentwicklung wird aber sicherlich maßgeblich davon abhängen, wie Illusionen über die Reformierbarkeit der internationalen Finanzspekulation als gesetzmäßige Erscheinung im Kapitalismus überwunden werden. Wichtige Zeichen dafür sind Streiks der städtischen Betriebe in New York, die gegen Massenentlassungen den Kampf aufnehmen. Helfen kann dabei sicherlich auch der internationale Austausch und Zusammenschluss. So haben die Protestler eine Zählanzeige aufgebaut, die in Echtzeit die internationalen Solidaritätsbekundungen mitzählt – und die läuft schneller als die Schuldenuhr …

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