Empörung bei Ferrari-Arbeitern über Aufhebung des Flächentarifvertrags

Bei einem Besuch in Modena in Norditalien vor Weihnachten konnte die „Rote Fahne“ mit  „Alessandro“ (Name geändert) sprechen. Er arbeitet im Ferrari-Werk in Maranello, das zum Fiat-Konzern gehört. Es liegt etwa 18 Kilometer von Modena entfernt und hat zirka 3.000 Beschäftigte.
Alessandro berichtete von großer Empörung unter den Arbeitern. Ab 1.1.2012 gibt es bei Fiat keinen Flächentarifvertrag mehr, alles wird betrieblich ausgehandelt. Die Fiat-Bosse wollen Regelungen, die im Werk Pomigliano bei Neapel erpresst wurden, auf alle Fiat-Werke im ganzen Land ausdehnen. Darin wurde der Schichtbetrieb flexibilisiert, das Streikrecht erheblich eingeschränkt und Sonderregelungen im Krankheitsfall aufgehoben. Im Rahmen des landesweiten Streiks in der Metallindustrie am 12. Dezember 2011 hatten deshalb die Fiat-Arbeiter in Turin die Produktion stillgelegt und eine Großdemonstration hat stundenlang den Bahnhof blockiert.
Alessandro sagte, dass künftig 120 Überstunden im Jahr Pflicht werden, bisher waren es 32. Dafür gibt es dann nur noch maximal 600 Euro. Gewerkschaftliche Rechte werden beschnitten.  Die Kollegen rechnen mit weiteren Kürzungen und Flexibilisierungen. Alessandro: „Wie soll ich in Zukunft meine Familie ernähren?“
Zu einem krassen Fall hat eine Gruppe von Arbeitern ein Flugblatt gemacht. Ein Arbeiter bei Ferrari, an dessen Arbeitsplatz ein Teil kaputt ging, soll nun 1.300 Euro Strafe zahlen! Dagegen gehen sie an und rufen zur Solidarität auf. Info: www.operaicontro.it
Unsere Information über den Internationalen Automobilarbeiterratschlag vom 17. bis 20 Mai 2012 in München/Dachau traf bei Alessandro auf Begeisterung. Er will kommen und weitere Kollegen mitbringen.

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