„Ein ,unbezahlbares‘ Erlebnis“
Auferstehungskirche in Sankt Petersburg
Interview von „PEOPLE TO PEOPLE“ mit Monika Gärtner-Engel zur Reise nach St. Petersburg im August 2010
Du warst im Sommer 2010 mit einer Reisegruppe von PEOPLE TO PEOPLE in Sankt Petersburg; wie hat es dir gefallen?
Das war eine meiner schönsten und beeindruckendsten Reisen bisher. Wir waren ca. 20 Teilnehmer und Teilnehmerinnen zwischen 30 und 70 Jahren und haben vieles über die Stadt und ihre Menschen, ihre bewegte und bewegende Geschichte und auch das interessante Umland kennen gelernt.
Kannst du uns das genauer erzählen?
Es gibt dort wunderschöne, gut erhaltene Bauten, berühmte Gebäude sowohl aus der Zarenzeit als auch aus der Zeit des sozialistischen Aufbaus. Wir haben, wie viele Petersburger an Sonn- und Feiertagen auch, viele Sehenswürdigkeiten, z. B. Schlösser und Gärten, auch die Isaac-Kathedrale und den Smolny besichtigt, einige Museen – von der Eremitage, dem größten Kunstmuseum Europas, bis zur „Aurora“, dem Schiff, von dem aus das Startsignal für die Revolution 1917 gegeben wurde – besucht. Einige von uns waren im Ballett im Alexandrinskij, andere beim Kneipenbummel und eines Nachts haben wir gemeinsam mit Sekt auf den Geburtstag einer Reiseteilnehmerin am hell erleuchteten Newa-Ufer, nahe unseres Hotels, angestoßen, übrigens mit vielen anderen Menschen, die so wie wir auch die sich öffnenden, beleuchteten Newa-Brücken bestaunen wollten.
Wie war die Reise organisiert? Wurdet ihr gut betreut?
Die Gruppe wurde von zwei russischen „Super-Reiseleitern“ begleitet. Olga macht dies hauptberuflich und ihr fundiertes Wissen hat uns ermöglicht, vieles in Kultur und Geschichte zu verstehen, und manchmal hat sie uns einfach nur staunen lassen. Vadim ist von Beruf Fischer, hatte sich extra für die Zeit unserer Reise Urlaub genommen und ist Experte für die revolutionäre Geschichte der Stadt und auch die derzeitigen sozialen Probleme und Bewegungen im Land. Beide zusammen waren ein „unschlagbares Team“! Ihre Kenntnisse, ihre Einsatzbereitschaft und ihre umsichtige und flexible Organisierung haben uns einen „unbezahlbaren“ Einblick und Erlebnisse ermöglicht.
Wie war das Reiseprogramm aufgebaut?
Schön war insbesondere, dass jeder Tag ein Motto hatte und sich alle geplanten Aktivitäten daran orientierten –vom Puschkin-Tag bis zum Tag der Oktoberrevolution. Besonders beeindruckend war der Tag „auf der Straße des Lebens“, die von der im II. Weltkrieg von den Faschisten belagerten Stadt Leningrad zum Lagodasee führte. Sie war die einzige Verbindung der Belagerten zum Hinterland. Wir haben viel erfahren über das unvorstellbare Elend der Leningrader während der 900-tägigen Blockade durch die Faschisten, aber noch mehr über den Mut, die Kraftanstrengungen und die Selbstlosigkeit vieler, vor allem der Bolschewiki, zur Rettung der Menschen und zur Durchbrechung der Blockade. Vieles hat uns tief bewegt, so der Kampf um die Erstellung und Aufführung der 7. Symphonie von Schostakovich.
Kam die Erholung bei diesem vielseitigen Programm nicht zu kurz?
Nein, keineswegs! Zum einen haben uns natürlich das Programm, die Erlebnisse und Eindrücke „beflügelt“, zum anderen haben wir erholsame Badeausflüge und Busfahrten gemacht, lange Pausen im Schatten und Abende auf der Hotelterrasse bei einem Glas Bier und Wein verbracht. Man konnte auch jederzeit einzelne Programmpunkte absagen und sich ein bisschen mehr Ruhe verschaffen.
Mit welchen Ausgaben muss man zusätzlich zum festen Reisepreis rechnen?
Das war natürlich bei jedem anders, in unserer Gruppe schwankte der Betrag zwischen 250 und 500 Euro, plus Ausgaben für Souvenirs und Mitbringsel.
„Ergebnisse“ unserer Gruppenreise sind auch ein ausführliches Reisetagebuch, zu dem jeder, der wollte, etwas beigetragen hat, vier wunderschöne DVDs mit selbstgedrehten Filmen und eine ansehnliche Fotosammlung und natürlich neue Freundschaften!
Kurzum: sehr empfehlenswert!
Vielen Dank für das motivierende Gespräch!