Im Sozialismus landet niemand mehr beim „alten Eisen“
Da im Sozialismus der Mensch im Mittelpunkt steht, wird es weder die beschämende Altersarmut geben noch das Abschieben von älteren Menschen aufs Abstellgleis. Das ist möglich, weil ein Bestandteil des sozialistischen Verteilungsprinzips ist, dass die Gemeinschaft für Alte, Kranke und Behinderte sorgt.
Renten, von denen man gut leben kann, werden aus dem Staatshaushalt finanziert. Dass und wie dies geht, zeigten bereits die Erfolge beim Aufbau des Sozialismus in der Sowjetunion, wie das Buch „Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution“ ausführt: „Der Staatshaushalt diente nicht mehr der Umverteilung des Volksvermögens zur Steigerung der Profite industrieller oder Bankmonopolisten. In der Sowjetunion stammten drei Viertel der staatlichen Einnahmen aus Abgaben der Staatsbetriebe und Kollektivwirtschaften (Umsatzsteuer, Abführung eines Teils der Gewinne, Sozialversicherungsbeiträge), während Steuern und Abgaben der Bevölkerung nicht einmal fünf Prozent ausmachten. Die Werktätigen mussten keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen, weil das Sozialwesen staatlich finanziert wurde“ (S. 86).
Der gesellschaftliche Reichtum, der von den arbeitenden Menschen heute geschaffen wird, ist seitdem enorm gewachsen. So ist in Deutschland die Arbeitsproduktivität in der Industrie von 1960 bis 2011 um das 17-Fache gestiegen. Zum Nutzen der breiten Massen eingesetzt, könnte daraus eine menschenwürdige Altersversorgung dauerhaft finanziert werden.
Viele Menschen wünschen sich und suchen auch nach dem Ausscheiden aus dem sogenannten Berufsleben Aufgaben, die sie ausfüllen und geistig wie körperlich fit halten. Ohne die ehrenamtliche Tätigkeit in Initiativen und Vereinen gerade auch von Älteren würde die Gesellschaft gar nicht mehr funktionieren. Darin zeigt sich auch eine materielle Vorbereitung der verantwortlichen Einbeziehung älterer Menschen in den Aufbau einer zukünftigen sozialistischen Gesellschaft. Heute wird dieses Engagement oft dazu missbraucht, den Abbau staatlicher sozialer Leistungen nur noch weiter voranzutreiben.
In einer sozialistischen Gesellschaft wird eine Massenbewegung entwickelt, ältere Menschen mit ihrem großen Erfahrungsschatz dafür zu gewinnen, weiterhin gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen – im Einklang mit ihren gesundheitlichen Bedingungen. Die Einheit von Jung und Alt wird bewusst gefördert werden. Heute verbreiten bürgerliche Massenmedien und Massenkultur dagegen einen regelrechten Jugendwahn oder spielen Ältere und Jüngere gegeneinander aus, weil die Rentner angeblich den jüngeren Beitragszahlern auf der Tasche lägen.
Im sozialistischen China wurde die „Dreierverbindung von Älteren, Mittelaltrigen und Jüngeren“ in der Führung von Produktionsstätten, Universitäten, Forschungsanstalten usw. bewusst gefördert. Das war auch ein Ergebnis der Großen Proletarischen Kulturrevolution im China Mao Zedongs. „Jung und Alt unterstützen sich beim Selbststudium, bei den Schulaufgaben, besuchen gemeinsam eine Abendschule fürs politische Studium“, das berichtete ein britisches Pädagogenteam von einer Reise nach China im Jahr 1975. „Wie alt ich auch werde, ich will weiter lernen“, war ein populäres Motto im damaligen China.
Das erfordert eine Auseinandersetzung mit der Denkweise, sich aufs „Altenteil“ zurückziehen zu wollen. Der Wunsch nach Erholung, Durchführung von Reisen usw. ist vollauf berechtigt. Heute dient das allerdings auch dazu, aus den teilweise noch zahlungskräftigen Senioren riesige Profite abzuschöpfen und die Rentner gesellschaftlich ruhig zu halten. Dennoch beteiligt sich eine wachsende Zahl von Rentnern aktiv an Bürgerinitiativen, Protesten und gesellschaftlichen Bewegungen.
Die MLPD verwirklicht in ihrer Arbeit heute schon die lebendige Verbindung von Jung und Alt. Sei es beim Aufbau der Arbeiterbildungszentren in Stuttgart und Gelsenkirchen, sei es bei der Bewegung zur Erlernung der dialektischen Methode und insgesamt in ihrem System der Kleinarbeit. Für jede(n) an einer grundlegenden Gesellschaftsveränderung interessierte(n) „Un-Ruheständler(in) finden sich hier passende Aufgaben und Gelegenheiten.