Leserforum
„Kein Fracking – weder hier noch anderswo!“
Wer in die Cevennen in den Süden Frankreichs fährt, stößt auf die unübersehbaren Plakate gegen Fracking. Sie hängen an Wagen auf dem Markt, in Schaufenstern, Rathäusern und Gärten. Erstaunlich, wie geschlossen die gut informierte Bevölkerung sich zeigt. Auf einer Veranstaltung im Rathaus von Barjac trafen sich am 14. September 250 Bewohner aus umliegenden Gemeinden zur Vorbereitung des Protesttags am 22. September in St.-Christol-Lez-Alès:
„Was tun wir, wenn die Lkws zum Bohren kommen?“ Das war eine zentrale Frage. Zwar ist Fracking per Gesetz untersagt, aber man ist wachsam: „Wenn die eine Erkundungsbohrung setzen, könnte es zu spät sein.“ Gute zwei Stunden dauert die Veranstaltung, viele melden sich zu Wort. Einig ist man sich in der Ablehnung. Kontrovers jedoch, wie man kämpfen muss. Die einen setzen auf Gewaltlosigkeit und symbolische Aktionen; die anderen wollen aktiv das Fracking verhindern. Und so geht das hin und her. „Ganz Frankreich ist bereits zum Fracking aufgeteilt. Das wird eine harte Sache“, erläutert uns ein Anwohner.
Wir sagen, dass wir aus Recklinghausen kommen, in dessen Umgebung großflächig Fracking vorbereitet wird. Unsere Teilnahme und Solidarität freut sie – es gibt viel Applaus für unsere Meinung, dass man sich über Grenzen hinweg gegen die Zerstörung zusammenschließen muss. Der Protesttag am 22. September war mit über 3.000 Teilnehmern ein Erfolg.
C. K., Recklinghausen