Andrew Schlüter

Andrew Schlüter

Ich bin 45 Jahre, glücklich verheiratet, in Neukölln geboren und stamme aus einer einfachen Arbeiterfamilie. 2 Jahre arbeitete ich bei Nixdorf-Computer bis zur Insolvenz und erlernte bei Herlitz den Beruf des Kunststoff-Formgebers. Ich war Vertrauensmann und auch Betriebsrat. Jedwede Vergünstigung im Betrieb oder in der Gewerkschaft durch meine Funktion hatte ich stets abgelehnt. Als ich mich mit meinen Kollegen gegen die Einführung der Samstagsarbeit wehrte, versuchte Herlitz mich politisch zu entlassen. 2 Jahre musste ich an einem Isolationsarbeitsplatz arbeiten. In einer Lagerhalle zwischen Meter hohen Papierrollen arbeitete ich ganz alleine. Trotz Abfindungsangebot – aufgeben und abfinden lassen, kam für mich nicht Frage. Meine Erfahrungen mit der ganzen arbeiterfeindlichen Politik war auch der Grund, warum ich mich in der MLPD Mitte der 90er Jahre organisierte. Seit 12 Jahren bin ich hauptamtlich für die MLPD aktiv. Der Parteiaufbau in den neuen Bundesländern liegt mir sehr am Herzen. Hier ist wichtig zu verstehen, dass die MLPD in der DDR verboten war, weil sie eine grundlegende Kritik an der SED Führung nach 1956 führte, die die Prinzipien des Sozialismus verraten hatte. Auch wenn der moderne Antikommunismus versucht, die Erfolge des Sozialismus zu leugnen und ein Zerrbild zu erzeugen – der Antikommunismus ist heute eine Waffe gegen alle, die dieses System in Frage stellen. Ich unterstütze und helfe Menschen wie bei Kämpfen und dem Streik 2006 gegen die Schließung des Bosch-Siemens-Hausgeräte-Werks in Spandau. Als ich vier Jahre in Gelsenkirchen lebte, konnte ich mir mit der Solidarität des Opel Streiks 2004 in Bochum viel Know How bei Arbeiterkämpfen erwerben. Von den Spitzenkandidaten der Berliner Parteien bin ich der einzige Arbeiter. Nicht die Politik verdirbt den Charakter, sondern der schlechte Charakter verdirbt die Politik! Mir ist wichtig, ein neues Ansehen des echten Sozialismus zu vermitteln. Diese Ideale sind bei vielen noch sehr lebendig.

 


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