„Wir sagen dem modernen Antikommunismus den Kampf an“

Rede des Vorsitzenden der MLPD, Stefan Engel, auf der Abschlusskundgebung in Berlin

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen,
ich darf euch recht herzlich zu unserer internationalen revolutionären Manifestation im Gedenken an die ermordeten Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht und auch für Lenin, den Führer der russischen Revolution, begrüßen.

Es scheint etwas Besonderes zu sein, dass man in Berlin in jedem Jahr mit fast 100 000 Leuten zusammen kommt, um der ermordeten Revolutionäre und auch Lenins zu gedenken. Es wird viel hinein interpretiert, warum das so ist und worin das besondere Wesen derer liegt, die hier ermordet wurden.

Die beiden Ermordeten, Karl und Rosa, waren Opfer antikommunistischer Hetze und von antikommunistischem Terror. Ein Terror, eine Hetze, die der Idee und der Bewegung des Kommunismus seit seinen Anfängen entgegensteht:
Von Marx angefangen wurden die Kommunisten verfolgt. Es gab die Sozialistengesetze unter Bismarck mit antikommunistischen Begründungen. Als Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg Gefängnisstrafen wegen ihres Kampfs gegen den Krieg absitzen mussten, auch da war der Antikommunismus die Begründung.
Für die Ermordung von Luxemburg und Liebknecht nach der Novemberrevolution 1918 gab es wiederum antikommunistische Rechtfertigungen. Diese Morde fanden zwei Wochen nach der Gründung der KPD statt, die übrigens in engem Einvernehmen mit den russischen Revolutionsführern Lenin und Stalin erfolgte.

Der Antikommunismus ist die Ideologie der Unfreiheit, ist die Ideologie des Terrors gegen die Arbeiterbewegung, ist die Ideologie des reaktionären Militarismus und des Faschismus!

Deshalb ist unser Gedenken auch ein Protest gegen den Antikommunismus, den man in den Ländern Europas in den letzten Jahren wieder in einer besonderen Form salonfähig macht!
Diesem modernen Antikommunismus ist es zu verdanken, dass Revolutionäre bis heute immer wieder ihr Leben hingeben müssen. Ich erinnere an die Ermordung der drei kurdischen Revolutionärinnen diese Woche in Paris!

Wir verneigen uns vor diesen Opfern und sagen diesem modernen Antikommunismus den Kampf an! Denn der Kommunismus ist die Ideologie der Freiheit!

Wir stehen ein für eine klassenlose Gesellschaft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen! Wir stehen für die Befreiung der Frau, für die Freiheit unterdrückter Völker und Nationen gegenüber dem Imperialismus. Wir stehen ein für eine Gesellschaft, in der der Mensch in Einheit mit der Natur lebt und nicht durch rücksichtslosen Raubbau die Existenz der Menschheit selbst aufs Spiel gesetzt wird! Diese Freiheitsideologie wird mit dem modernen Antikommunismus bekämpft! Und wenn hier Leute herumlaufen und sagen, wir müssen den „Stalinismus“ und den „Maoismus“ bekämpfen – dann sind das doch alles nur Vorwände des modernen Antikommunismus!

Beschlossen wurde das übrigens im Jahr 2006 im Europarat. Damals wurde von 35 Ländern eine Grundsatzerklärung beschlossen, in der es heißt: „Die eigentliche Ursache für den internationalen Terrorismus ist der Kommunismus!“ Das ist der Hintergrund für den modernen Antikommunismus! Und das ist auch der Hintergrund der Hetze gegen Stalin und Mao Zedong. Wir werden es nicht zulassen, dass unsere Freiheitsideologie so mit Füßen getreten wird! Und deshalb sind wir hier und ehren Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wladimir Iljitsch Lenin!

Wir sind stolz, dass wir unsere Freiheitsgedanken auch durch Hetze, Verleumdung, Gewerkschaftsausschlüsse oder auch Diskriminierung in den Medien oder durch den „Verfassungsschutz“ nicht aufgegeben haben! Und wir begrüßen jeden, der sich ehrlich und vorbehaltlos mit uns und unseren Freiheitsgedanken beschäftigt und nicht dieser wilden Hetze, die zum Teil auch auf diesem Platz zu spüren ist, aufsitzt.
Ich weiß nicht, was ein Stein gegen die „Opfer des Stalinismus“ auf einem solchen Platz zu suchen hat. Ich weiß auch nicht, warum man eine Gegendemonstration angeblich im Namen von Karl und Rosa macht, deren Kern der moderne Antikommunismus ist.

Vorhin fand eine Kundgebung dieser antikommunistischen Demo statt, auf der ein Redner erklärte, dass es seit 1919 nicht mehr um Revolution gehen kann, sondern um die Demokratie.

Deshalb gehe es auch nicht an, dass an diesen Feierlichkeiten auch Stalin und Mao Zedong geehrt würden. Der sogenannte „Stalinismus“ und der sogenannte „Maoismus“ habe auf der Demo für Karl und Rosa nichts verloren. Damit sind wir beim Kern der Spaltung angelangt. Die Revolution, für die Karl und Rosa ihr Leben lassen mussten, sei passé. Das sehe ich anders!

Seit viereinhalb Jahren haben wir eine Weltwirtschafts- und Finanzkrise, die noch lange nicht zu Ende ist. Das ganze imperialistische Weltsystem wird von einer Vielzahl von Krisen geschüttelt. Wir haben eine Wirtschaftskrise, eine Verschuldungskrise, eine Finanzkrise, jede Menge politischer Krisen, Kriege und Aufstände, wie schon lange nicht mehr! Wir haben eine Umweltkrise, die existenzbedrohend für die Menschheit ist.

Der ganze Kapitalismus ist eine einzige Krise. Und da erklären die uns, 1919 sei die Revolution zu Ende!

Die Revolution kommt erst noch! Und zwar auf höherer Grundlage, als es die Menschheit bisher erlebt hat. Und diese Revolution wird künftig einen internationalen Charakter haben. Die Länder sind enger zusammengerückt. Die Arbeiterbewegung ist auf der Basis der internationalisierten Produktion heute international zusammengewachsen.

Wir müssen uns auf unsere Stärke besinnen, wie sie bereits Karl Marx und Friedrich Engels in ihrem Kommunistischen Manifest beschrieben haben:
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
Proletarier aller Länder und Unterdrückte, vereinigt euch!
Vorwärts zum Sozialismus und Kommunismus!
Ehren wir unsere großen revolutionären Führer Lenin, Liebknecht und Luxemburg und setzen wir ihr Lebenswerk fort!

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