„Bochumer – heute Warnstreik: Wir melden uns zu Wort!“
Unter dieser Überschrift erschien anlässlich der Opel-Aufsichtsratssitzung am 17. April eine Extra-Ausgabe der gemeinsamen Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland, „Der Blitz“.
Darin heißt es unter anderem:
„Wir können nicht zulassen, dass eine Handvoll geldgieriger Manager über das Schicksal tausender Arbeiter und ihrer Familien entscheiden! …
Mit der Ablehnung des Erpresservertrags haben wir unseren Stolz zurückgewonnen. ...
Das ,Nein‘ war richtig – jetzt müssen wir diesen Weg auch konsequent weiter gehen.“
Der Inhalt des aktuellen „Blitz“ vom 17. April in voller Länge dokumentiert:
Heute will der Aufsichtsrat entscheiden, unseren Zafira ab Januar 2015 in einem anderen Werk zu bauen und Bochum zu schließen. Wir können nicht zulassen, dass eine Handvoll geldgieriger Manager über das Schicksal Tausender Arbeiter und ihrer Familien entscheiden!
Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Argumente nicht zu überhören sind. Unsere letzte Warnung: Die Pläne zur Schließung von Bochum müssen vom Tisch! Wir schauen nicht zu, wie diese Geier eine ganze Region ausbluten lassen. Angela Merkel und Hannelore Kraft halten sich komplett raus und haben die Werksschließung offenbar akzeptiert.
Mit der Ablehnung des Erpresservertrags haben wir unseren Stolz zurück gewonnen. Nach all dem Verzicht, dem Mobbing und den Drohungen haben wir ein Zeichen gesetzt: Wir lassen uns nicht mehr erniedrigen! In ganz Deutschland gratulieren uns Kollegen, egal in welcher Branche: „Das habt ihr Bochumer richtig gemacht.“
Der neue Europa-Chef von GM, Neumann, lehnt kategorisch nachträgliche Verhandlungen ab. Jetzt wollen sie uns auch noch die Schuld für die drohende Werksschließung geben. Wer erpresst und schließt denn die Werke – wir oder GM? Diese Frechheit verdient eine klare und entschiedene Antwort! Das „Nein“ war richtig – jetzt müssen wir diesen Weg auch konsequent weiter gehen.
Fassen wir uns ein Herz: Mit Abwarten und Hoffnungen auf eine mögliche Abfindung soll jeder nur auf sich schauen – es geht aber um die ganze Region, 45.000 Arbeitsplätze und unsere Jugend. Wer jetzt immer noch vor Streik warnt und das „blinden Aktionismus“ nennt, der spielt GM in die Karten. Auf was sollen wir denn noch warten? Bis der Zafira in Rüsselsheim gebaut werden kann?
Die Ablehnung des Erpresservertrags war ein Paukenschlag für alle anderen Belegschaften. Ein Streik wird der nächste Akt der Ermutigung sein, auch für die Kollegen bei ThyssenKrupp, Schaeffler usw., die von Massenentlassungen bedroht sind. Es geht um unsere Ehre! Wir können uns der Unterstützung vieler Belegschaften und des Reviers sicher sein!
Machen wir es wie 2004 – und besser. Die Schließungspläne müssen vom Tisch. Kampf um jeden Arbeitsplatz!