Opel Bochum: Antikommunist als Büttel der Geschäftsleitung geoutet
Bochum (Korrespondenz): Seit über einer Woche läuft eine gezielte Medienkampagne mit Falschmeldungen, Tricks und offenen Drohungen ausgehend vom Vorstand von GM, mit dem Versuch die Bochumer Opelaner weichzukochen und Spaltung in die Belegschaft zu treiben. Im Zentrum stand dabei die Meldung, die Belegschaft hätte ihre „Fehlentscheidung“ eingesehen und viele Opelaner würden eine zweite Abstimmung fordern. Ein Betriebsrat ließ sich dazu in der „WAZ“ zitieren – allerdings anonym aus angeblicher Angst vor „Repressalien“. Einen Tag später dann die öffentliche Ankündigung des Managements, auch das Bochumer Werk III (Logistikzentrum) Ende 2014 still zu legen. Auch wenn dieser Plan überhaupt keine Neuigkeit ist, soll hier versucht werden, öffentlich Druck auf die Belegschaft auszuüben und sie zu isolieren nach dem Motto: „Das habt ihr nun von eurer Sturheit!“ Fakt ist: die Belegschaft und der Vertrauenskörper stehen nach wie vor fest zu ihrer Entscheidung vom 21. März, den Erpresservertrag abzulehnen!
Inzwischen stellte sich auch heraus, wer sich vom Betriebsrat für dieses schmutzige Spiel der Geschäftsleitung als Kronzeuge her gab. Das Mitglied des Gesamtbetriebsrats, Horst Roch, musste unter Druck offen zugeben, dass er der „anonyme Betriebsrat“ war – kein Wunder, ist er doch unter den Bochumern bekannt für seine engen Kontakte zum Management und seine aggressiven antikommunistischen Ausfälle gegen klassenkämpferische Kollegen.
In Panik verfallen sind auch die bürgerlichen Politiker im Düsseldorfer Landtag, die inzwischen eine Sondersitzung nach der anderen abhalten. Sie treibt nicht etwa die Sorge um die Arbeitsplätze an, sondern die nackte Angst vor einem selbständigen Streik der Bochumer Opelaner, der sich zu einem Flächenbrand im Ruhrgebiet auswachsen könnte – und das nur wenige Monate vor der Bundestagswahl im September!
Die Gründung des Solidaritätskreises für die kämpfenden Opelaner in der vergangenen Woche war ein wichtiger Schritt, um die Einheit zwischen Belegschaft und der breiten Bevölkerung noch fester zu machen. Die breite Spendensammlung für die Streikkasse ist inzwischen hervorragend angelaufen.
Die zunehmende Nervosität des Managements ist greifbar, so hart sie sich auch nach außen darstellen. Dafür sprechen auch zunehmend Hinweise, dass Opel nun Autos auf Vorrat produzieren lässt: so wurde die Kurzarbeit für Mai vollständig abgesagt und es wurde bekannt, dass Opel im Ruhrgebiet Stellplätze für Tausende Autos angemietet hat. Damit wollen sie einem Streik entgegenwirken, aber eventuell auch eine Verlagerung der Produktion nach Rüsselsheim und damit die vorzeitige Stilllegung des Werks beschleunigen. So gibt es inzwischen Hinweise und gehen Meldungen herum, dass Opel womöglich plane, die Werksferien zu verlängern und danach große Teile der Belegschaft für 18 Monate in die Kurzarbeit Null zu schicken.
All das zeigt, dass die Vorbereitung und Organisierung eines selbständigen Streiks die richtige Antwort der Bochumer Opelaner ist. Dazu ist es vor allem notwendig, mit dem Antikommunismus fertig zu werden, weil er sich gegen die enge Zusammenarbeit mit den klassenkämpferischen Kräften in der Belegschaft richtet. Das „Outing“ des „anonymen Betriebsrats“ unterstreicht, wes Geistes Kind gerade die aggressivsten Antikommunisten sind.