Werksferien wie immer?

Werksferien wie immer?

Spendensammlung für Kampf der Opelaner

Am 26. Juli war erst mal Schicht für die Opel-Kollegen in Bochum. Sie haben jetzt drei Wochen Werksferien. Doch nach groß in Urlaub fahren steht vielen nicht der Sinn.

Man weiß ja nicht, was noch alles kommt, und außerdem ist es mir zu teuer.“ Ein Opel-Kollege berichtet: „Während früher in der Woche vor den Ferien alle mit dem Kopf schon zu Hause waren, haben wir dieses Jahr bis zum letzten Tag heftig diskutiert.“ Mit der Einigungsstelle wollte GM/Opel die Kollegen vom Kampf abhalten und gleichzeitig die Vorbereitungen für die Verlagerung des Zafira vorantreiben. Als immer mehr Kollegen diese Taktik durchschauten und ablehnten, drohte die Absicht von GM, sich ohne größere Kampfaktionen der Kollegen zunächst mal in die Werksferien zu retten, zu scheitern.

Darauf machte GM/Opel den Vorschlag, jetzt „Sondierungsgespräche“ über einen Sozialtarifvertrag mit der IG Metall zu führen. Das setzt aber die Zustimmung zur Werksschließung voraus. Auf der Vertrauensleute-Vollkonferenz am 21. Juli wurde von mehreren Vertrauensleuten die neue Hinhaltetaktik von GM angegriffen und überzeugend als Kapitulation auseinandergenommen und der Kampf gegen die Schließung bekräftigt.

Eine Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung „Blitz“ vom 22. Juli wurde die ganze Woche aufmerksam gelesen. „Die meisten Kollegen sind misstrauisch. Sollen doch genau die Leute die Gespräche führen, die im Frühjahr von uns die Zustimmung zur Schließung erpressen wollten. Trotzdem brauchen die Kollegen auch Zeit, diesen neuen Schachzug von GM/Opel zu durchschauen“, so ein Vertrauensmann von Opel.

Bei der Abstimmung im Betriebsrat über die Aufnahme der „Sondierungsgespräche“ durch die IG Metall stimmte nur die kämpferische und mutige Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann von der Betriebsratsliste „Offensiv“ gegen diesen Kapitulationskurs. Das bedeutet, dass die Einheit im Betriebsrat, wie sie noch bei der Ablehnung der Erpressung im Frühjahr vorhanden war, nicht mehr besteht. Auch das müssen die Kollegen erst richtig verarbeiten. Sie müssen damit fertig werden, dass sie auf manchen früheren „Hoffnungsträger“ nicht mehr setzen können.

Die meisten Kollegen werden jetzt erst mal ausspannen, Kraft tanken, die Zeit gemeinsam mit Freunden und Familie verbringen. „Dieses Mal wird keiner im Urlaub richtig abschalten können, viele wollen das auch nicht. Denn schließlich geht die Auseinandersetzung nach den Ferien gleich weiter und klein beigeben wollen wir nicht.“

Treffend schreibt der „Blitz“: „Der selbständige Streik bleibt auf der Tagesordnung.“ Dafür haben die Kolleginnen und Kollegen in den letzten Wochen und Monaten gute Voraussetzungen geschaffen. Dazu gehört auch das gewachsene Vertrauensverhältnis zur MLPD. Am letzten Donnerstag haben 54 Kolleginnen und Kollegen eine Probe-Nummer der „Roten Fahne“ genommen und dafür 36 Euro gespendet. Man wünschte sich gute Ferien und ein Kollege wies darauf hin, wachsam zu sein, was in den Ferien im Werk passiert,

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