Wir kämpfen weiter für unsere Zechen und die Arbeitsplätze

Wir kämpfen weiter für unsere Zechen und die Arbeitsplätze

Esperanza (Mitte) mit deutschen Freunden

Spanische Bergarbeiterfrauen organisieren Protestmarsch

Esperanza, Bergarbeiterin und Aktivistin der Mujeres des carbon en lucha (Kohlefrauen im Kampf), war Delegierte zur 1. Internationalen Bergarbeiterkonferenz 2013 in Arequipa, Peru im Rahmen des Weltfrauenprozesses in Europa. Sie stellte uns folgenden Artikel über den Protestmarsch der Bergarbeiterfrauen zur Verfügung, den diese unlängst durchgeführt haben.

Nachdem die Bergarbeiterfrauen aus Aragon, Asturien und Leon am 15. Juni in Mieres, wo das erste Gipfeltreffen der Bergarbeiter stattfand, zusammengekommen waren und es kurz vor dem Jahrestag des Bergarbeitermarsches nach Madrid war, haben wir uns gedacht, etwas zu organisieren, das an dieses denkwürdige Datum erinnert. Damit wollten wir öffentlich machen, dass die Situation in den Bergbaugebieten noch schlimmer geworden ist, als sie vor einem Jahr war.

Diese Idee nahm dank einiger politischer Gruppen aus Madrid mehr und mehr Formen an. Sie unterstützten uns bei der Beantragung der Genehmigungen und der Bekanntmachung unseres Vorhabens. Unsere Idee war, am Morgen einen Marsch zum Gedenken an den des Vorjahres von Rivas Vaciamadrid nach Vallecas durchzuführen, danach gemeinsam das Essen einzunehmen und sich mit den Gruppen, die sich angeschlossen hatten, auszutauschen und später eine Demonstration von Vallecas nach Sol zu machen. Die von uns vorgeschlagene Route wurde teilweise von der Regierung in Madrid, die andere Pläne hatte, abgelehnt.

Trotzdem fuhren am 13. Juli Busse von Aragon, Asturien und Leon mit ca. 150 Personen in Richtung Madrid, wo uns trotz verschiedener Unterstützung von unterschiedlichen Gruppen Zweifel kamen, den Demonstrationsaufruf durchführen zu können.

Wir kamen um 8 Uhr an und wurden von der Gruppe „15M“ („15M“ – Jugendprotestbewegung in Spanien, die am 15. Mai 2011 begann) in Rivas empfangen. Sie machte uns Frühstück, nachdem wir 18 Kilometer marschiert waren, was wir uns als Strecke für den Morgen vorgenommen hatten. Zu unserer Überraschung, und sogar zu der der Sicherheitskräfte, mussten wir feststellen, dass sich entlang des größten Streckenabschnitts durch Cañada Real, ein unwegsamer Schotterweg, nicht eine einzige menschliche Behausung fand. Das war eindeutig die Absicht der Regierung in Madrid, unseren Protest zu vertuschen und unsere Stimmung zu untergraben. Dazu kamen noch die schrecklich hohen Temperaturen, die baumlose Gegend, die uns keinen Schatten spendete und dass es aufgrund der Beschaffenheit des Weges unmöglich war, dass Verpflegungsfahrzeuge zu uns durchdringen konnten.

Trotz dieser Beschwerlichkeiten haben wir es geschafft und sind in einem guten Tempo vor der geplanten Zeit in Vallecas angekommen. Hier stießen wir auf einen Teil der Gruppen, die mit uns gemeinsam die Nachmittagsstrecke zurücklegten. Das Manifest, das zwischen den drei Regionen beschlossen wurde, wurde verlesen. Dann gab es eine Ruhe- und Essenspause und natürlich tauschten wir dabei unsere bisher erlebten Erfahrungen und Gefühle aus.

Um 18 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Sol, machten Halt, wenn sich Leute anschließen wollten. Die Strecke war 12 Kilometer lang und hier entfalteten wir unsere Transparente, trugen sie vorneweg und zeigten dabei die Wappen der Regionen Aragon, Asturien und Leon. Ebenso ertönten schon morgens unaufhörlich und mit immer mehr Power Lieder und Slogans.

Nochmals war der Empfang, den uns die Bürgerinnen von Madrid bereiteten, überwältigend und auf dem ganzen Marsch waren unsere Gefühle sehr bewegt.

Nach der Ankunft in Sol wurde nochmals das Manifest verlesen und wir bedankten uns für den Empfang. Am Ende kam eine Frau mit Namen Angustias mit über 80 Jahren ans Mikrofon und ermutigte uns, nicht nur den Kampf weiterzuführen, sondern ihn auch nicht nur auf die hier Anwesenden zu beschränken. Ihre aus Erfahrung stammenden Worte ließen uns aufhorchen, und wenn man sich umschaute, sah man sogar bei zurückhaltenderen Teilnehmern Tränen in den Augen.

Dieser Tag hatte eine große Medienwirksamkeit und fand auch Eingang in die ausländische Medienberichterstattung. Deshalb sind wir der Überzeugung, dass wir einen Teil unseres Zieles erreicht haben. Wir hatten nur das eine, dass ganz Spanien aus erster Hand erfahren sollte, dass im Bergbau nichts verbessert wurde (sich nichts getan hatte) und dass wir weiter für unsere Zechen und deren Arbeitsplätze kämpfen werden.

Folgende Organisationen unterstützten unsere Forderungen: PAH Valle del Tiétar, Movimiento Ciudadano de Apoyo a los Mineros, Coordinadora Plataforma Desempleados CV, Asamblea Popular de Rivas, Asamblea Popular de Valdemoro, Asociación Feminista por el Socialismo, Asamblea Popular de Navalafuente, Asamblea Popular de Villa de Vallecas, GT, Stopdesahucios Villa de Vallecas, Subcontratados de Hunosa, Asamblea Popular de Barajas, Colectico de Jóvenes Comunistas, PAH Guadalajara, Asamblea Popular de Tetuán, Asamblea Popular de Majadahonda, Yayoflautas Asturias, Asamblea Popular de Puente de Vallecas, Asamblea Popular de Hortaleza, CUO Madrid, CCOO-Orange, Asociación de Mujeres Amparo PocH, CASOA La Morada, Oficina Vivienda, UJCE, Pirenaica Digital, Coordinadora 25S.

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