Warum die Arbeitslosigkeit im Sozialismus beseitigt werden kann …

Für Bundeskanzlerin Merkel ist es schon das höchste der Gefühle, dass die offizielle Arbeitslosigkeit seit 2005 angeblich „nahezu halbiert“ werden konnte. Erreicht wurde das vor allem durch eine Verschiebung zur Unterbeschäftigung. In ihrem Regierungsprogramm sprechen CDU und CSU sogar vom „Ziel der Vollbeschäftigung“ (S. 15). Die bürgerliche politische Ökonomie versteht darunter aber nur die „Nichtüberschreitung eines bestimmten Prozentsatzes der Arbeitslosenquote, z. B. weniger als zwei Prozent“ (Online-Lexikon „Wikipedia“).

Angesichts der Realität seit Jahrzehnten andauernder kapitalistischer Strukturkrisen und der gegenwärtigen tiefsten Weltwirtschafts- und Finanzkrise wird das reine Schaumschlägerei bleiben. Abgesehen davon sind sich CDU, CSU, FDP, SPD und Grüne einig, dass neue Arbeitsplätze nur entstehen können, wenn die „Kosten“ für die Unternehmen gesenkt werden, d. h. die Ausbeutung der Arbeitskraft verschärft wird. An dieser Grundrichtung ändert auch die Forderung von SPD und Grünen nach einem gesetzlichen Mindestlohn nichts.

Das Ziel, aus den vorhandenen Arbeitskräften ein Maximum an Mehrwert herauszupressen, und die Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen, sind im Kapitalismus zwei Seiten einer Medaille. In seinem 1885 erschienenen Hauptwerk „Das Kapital“ schreibt Karl Marx dazu: „Die Überarbeit des beschäftigten Teils der Arbeiterklasse schwellt die Reihen der Reserve, während umgekehrt der vermehrte Druck, den die letztere durch die Konkurrenz auf die erstere ausübt, diese zur Überarbeit und Unterwerfung unter die Diktate des Kapitals zwingt.“ (Marx/Engels, Werke, Bd. 23, S. 665)

Er schlussfolgerte daraus allerdings auch, dass die Grundlage für jede Arbeitslosigkeit wegfällt, wenn die gesellschaftliche Produktion vom Diktat der Kapitalvermehrung befreit wird. Wenn die Produzenten selbst und nicht mehr eine kleine Minderheit von Ausbeutern über die Produktion bestimmen, wird es erstmals um die immer bessere Befriedigung der Bedürfnisse der gesamten Menschheit gehen. Dazu gehört auch das Grundbedürfnis nach Verwirklichung der eigenen Fähigkeiten in der produktiven Arbeit.

Für den Aufbau dieser neuen Gesellschaft werden alle Fähigkeiten und Kenntnisse der Menschen benötigt. Vereinigte sozialistische Staaten der Welt werden sich die erzwungene Untätigkeit von offiziell 200 Millionen Arbeitslosen und weiteren 800 Millionen Unterbeschäftigten (laut ILO-Statistik) keinen Tag länger leisten. Schon heute dringend zu lösende Aufgaben werden dann endlich angepackt:
• allein die Beseitigung der gewaltigen vom Kapitalismus hinterlassenen Umweltschäden wird Generationen beanspruchen,
• dazu gehört die Umstellung der gesamten Energie- und Rohstoffbasis auf eine Kreislaufwirtschaft einschließlich erneuerbarer Energien und eines umweltfreundlichen Verkehrswesens.
• Für den Aufbau eines umfassenden, kostenlosen Gesundheits- und Altenpflegewesens werden allein in Deutschland hunderttausende engagierte Menschen benötigt.
• Genauso für den Bau von ausreichendem und günstigem Wohnraum für alle Menschen und vieles andere mehr.

In dem Maße, wie diese gewaltigen Aufgaben gelöst werden und die gesellschaftliche Arbeitsproduktivität wächst, wird auch die durchschnittliche Arbeitszeit schrittweise verkürzt werden. Die sozialistische Sowjetunion war damals das Land mit der kürzesten Arbeitszeit der Welt: Schon kurz nach der Oktoberrevolution wurde der Acht-Stunden-Arbeitstag eingeführt, für den die Arbeiter jahrzehntelang gekämpft hatten. Zehn Jahre später (1927) wurde die tägliche Arbeitszeit für die große Mehrheit der Arbeiter auf sieben Stunden gesenkt. Bei besonders gesundheitsschädlichen Arbeiten, Arbeit unter Tage oder Nachtschicht sogar auf sechs Stunden.
Auch wenn das vor und während dem II. Weltkrieg wieder zeitweilig rückgängig gemacht werden musste, lässt dies erahnen, was angesichts der heutigen Produktivitätssprünge in einer sozialistischen Zukunft möglich sein wird. Die gewonnene Zeit werden die Menschen für Bildung und kulturelle Betätigung, vor allem aber für die Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung einsetzen können. Eine wachsende Zahl von Menschen wird dadurch politisch aktiv werden und sich ehrenamtlich für die Belange der Allgemeinheit betätigen können. Das Wort „Arbeitslosigkeit“ wird dann nur noch in der Erinnerung an frühere Zeiten existieren.

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