Lenin, Liebknecht, Luxemburg – echte Vorbilder für die Jugend

Wenn es nach Leuten wie Dieter Bohlen, Heidi Klum oder Stefan Raab geht, stehen der Jugend alle Möglichkeiten offen. Werdet selbst zum „Superstar“ – auf dem Laufsteg oder im Showgeschäft … dann sind eure Probleme gelöst.

So die Botschaft der Castingshow-Macher. Damit möglichst kein Kind oder junger Mensch den so gekürten Vorbildern des herrschenden Kulturbetriebs entgeht, sind sie allgegenwärtig. Im Fernsehen, in den Charts, über Videoclips, Smartphones und in Gesprächen auf dem Schulhof gehören sie scheinbar zum Leben eines jeden Jugendlichen dazu. Wer sich distanziert, soll als „uncool“ und „Außenseiter“ erscheinen. Mit der Realität der Masse der Jugend auf der Welt hat diese Medienwelt des individuellen Auswegs wenig gemein.

In zwölf europäischen Ländern hat die offizielle Quote der Jugendarbeitslosigkeit inzwischen die 25-Prozent-Marke überschritten. In Griechenland und Spanien sind mehr als 55 Prozent der 15- bis 24-Jährigen ohne Job. In Deutschland liegt die offizielle Quote bei 5,4 Prozent. Doch eine halbe Million Jugendliche haben die Arbeitsagenturen in verschiedenste Warteschleifen oder in Ein-Euro-Jobs gesteckt. Vor allem Jugendliche sind hierzulande in Werkverträgen, Leih­arbeiterjobs und befristeten Stellen oft zu Niedriglöhnen beschäftigt.

Zur Lebensrealität der Jugend gehören aber auch die Auswirkungen des fortschreitenden Umschlags in die globale Umweltkatastrophe, reaktionäre Kriege wie in Syrien, imperialistische Kriegseinsätze wie in Afghanistan und zunehmende politische Unterdrü­ckung in zahlreichen Ländern der Welt.

Dagegen gibt es heute weltweit vielfältige Proteste. 70.000 Menschen – meist Jugendliche – gingen am 19. Oktober in Rom gegen das Krisenprogramm der Letta-Regierung und die hohe Jugendarbeitslosigkeit auf die Straße. Die so­ zialchauvinistische Propaganda von ultrarechten und faschistischen Kräften zur Spaltung der Massen in Europa stößt gerade unter Jugendlichen auf breite Ablehnung. Am 28. Dezember demonstrier­ten in der chinesischen Stadt Shantou (Provinz Guangdong) mehr als 10.000 Schüler gegen den Plan, nahe ihres Dorfes eine Müllverbrennungsanlage zu bauen. In Ägypten gibt es in den letzten Wochen immer wieder Proteste gegen die massive Einschränkung bürgerlich-demokratischer Rechte durch die Militärdiktatur. In Deutschland gab es am 4. Dezember Proteste gegen die Bildungspolitik des Bremers Senats und in Hamburg gibt es Demons­trationen gegen die rigorose Abschiebepolitik, gegen Mietwucher und Zerschlagung des sozialen Wohnungsbaus. Am 21. Dezember wurde dort von der Polizei eine brutale Bürgerkriegsübung durchgeführt, über 500 Demonstranten wurden verletzt. Bis in Polizeikreise gab es Proteste dagegen. Damit wird auch eine härtere Gangart gegen die Rebellion der Jugend erprobt.

Allerdings sind ihre Kämpfe heute noch meist spontan, von Illusionen in Lösungen innerhalb des Systems beeinflusst oder von der Unterschätzung der Machtfrage.

Zersetzende Folgen …

Dass die berechtigte Rebellion der Jugend sich mit dem Kampf der Arbeiter und breiten Massen verbindet, die nötige dauerhafte Organisiertheit und Ausrichtung auf eine sozialistische Perspektive erhält, dagegen richtet sich das zersetzende Betrugssystem der kleinbürgerlichen Denkweise. Dessen Kern sind die kleinbürgerlich-antiautoritäre und kleinbürgerlich-antikommunistische Denkweise, die der Jugend gerade auch Organisationsfeindlichkeit vermitteln. Dazu gehören bürgerliche bzw. kleinbürgerliche Leitbilder, die sie auf den individuellen Ausweg, auf selbstsüchtige Verhaltensweisen und einen spalterischen Jugendkult orientieren. Produktive Arbeit im Betrieb, Selbstlosigkeit und Bescheidenheit werden über solche Vorbilder und die ganze bürgerliche Jugendkultur als nicht erstrebenswert abqualifiziert.

Bei den meisten Jugendlichen gerät das aber früher oder später in Kontrast zum harten kapitalistischen Alltag. Neben der verschärften Ausbeutung und den Zuständen in den Betrieben sind illusionäre Lebensvorstellungen, aber auch mangelnde Härte und Disziplin ebenfalls Gründe für die wachsende Zahl von abgebrochenen Berufsausbildungen. Lag die Abbrecherquote Anfang der 1980er Jahre laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) noch bei rund 14 Prozent, betrug sie 2011 bereits 24,4 Prozent.

und die Lebensschule der proletarischen Denkweise

Der REBELL, Jugendverband der MLPD, hilft den Jugendlichen, mit dem System der kleinbürgerlichen Denkweise fertig zu werden und sich aktiv am Kampf für den Sozialis­mus zu beteiligen. Als marxistisch-leninistische Massenorganisation organisiert er dazu eine Lebensschule der proletarischen Denkweise.

Da wird kameradschaftlicher Umgang, solidarische Kritik und selbstloser Einsatz groß geschrieben. Das richtet sich gegen den bürgerlichen Starkult, der die Bedeutung des Aussehens und einzelner Talente überhöht und auf individuelle Karriere orientiert, was unter der Jugend zu ätzendem Konkurrenzkampf, Mobbing und Entsolidarisierung führt.

Im REBELL lernen Mädchen und Jungen, gleichberechtigt miteinander umzugehen. Das ist verbunden mit der Kritik an der kleinbürgerlich-sexistischen Denkweise, nach der es „normal“ sein soll, wenn Jungs auf übelste Weise über Mädchen herziehen, und diese ihre Bestimmung nur noch darin sehen, einem sexistischen Schönheitsideal nachzueifern. Die Folgen sind Zerstörung des Selbstwertgefühls und teilweise der Gesundheit, wenn es z.B. schon bei jedem dritten Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren Hinweise auf Essstörungen gibt (laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).

Statt Jugenddünkel und Abgrenzung von älteren Generationen zählt im REBELL die Organisierung des gemeinsamen Kampfs von Jung und Alt. Zusammen mit seiner Kinder­organisation ROTFÜCHSE vermittelt der REBELL Achtung vor körperlicher Arbeit, Respekt vor den natürlichen Lebensgrundlagen und das Bewusstsein über die große Bedeutung des Kampfs zur Rettung der Umwelt vor der Profit­wirtschaft. Er hilft, die Grundlagen des wissenschaftlichen Sozialismus zu erlernen, als eine wesentliche Voraussetzung, um mit dem Anti­kommunis­mus fertig zu werden.

Suche nach neuen Vorbildern

Das trifft auf eine Entwicklung, die davon gekennzeichnet ist, dass viele Jugendliche selbst Kritik an der zersetzenden bürgerlichen Jugendkultur entwickeln. Aus der aktuellen Kinderstudie des Kinderhilfswerks „World Vision Deutschland“ geht hervor, dass „sich die befragten Sechs- bis Elfjährigen als nüchterne Realisten“ erweisen, „die ihre Lebenssituation äußerst genau beobachten und beschreiben können. Sie sind politisch sehr wach und handlungsfähig, es wächst eine wieder politisch interessierte junge Generation heran.“ („Frankfurter Rundschau“, 2.1.14) Nun waren auch die vorangehenden Jugendgenerationen keineswegs unpolitisch. Neu ist unter anderem eine zunehmende Desillusionierung über den Kapitalismus und die bürgerliche Politik sowie die Suche nach alternativen, rebellischen Vorbildern. Das erklärt z.B. die große Beliebtheit, die der lateinamerikanische Revolutionär Ché Guevara unter Jugend­lichen hat.

Wofür Lenin, Liebknecht und Luxemburg stehen …

Gegen den hoch organisierten Gegner des allein herrschenden internationalen Finanzkapitals kommt man nur mit einer überlegenen Organisiertheit und Schlagkraft an.

Lenin, Führer der ersten erfolgreichen sozialistischen Revolution, hat unter Beweis gestellt, dass es möglich ist, Ausbeutung und brutale Unterdrückung abzuschütteln und im Vertrauen auf die eigene Kraft einen Staat aufzubauen, in dem die Arbeiter die Macht über ihre ehemaligen Ausbeuter und Unterdrücker ausüben. Lenin trat für die „vollständige Selbständigkeit der Jugendverbände“ unter ideologisch-politischer Führung der revolutionären Partei ein, aber auch für die „volle Freiheit einer kameradschaftlichen Kritik ihrer Fehler“, denn: „Schmeicheln dürfen wir der Jugend nicht.“ (Lenin, Werke, Bd. 23., S. 164/165)

Karl Liebknecht, gemeinsam mit Rosa Luxemburg Führer der Novemberrevolution 1918 in Deutschland, betonte: „Das Schicksal der Jugend des Proletariats ist nicht Schlaf und Träumerei, sondern ein Kampf, der dieser Jugend durch die Gesellschaftsordnung, durch sie und ihre gewalttätigen polizeilichen Einwirkungen unausgesetzt aufgedrängt wird.“ (K. Liebknecht, „Reden und Aufsätze“, S. 14)

Die jährlichen Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Aktivitäten in Berlin stehen nicht nur für die Orientierung an diesen revolutionären Vorbildern, sondern vor allem dafür, in ihrem Sinne heute zu wirken. Sie sind auch eine gute Gelegenheit, den REBELL näher kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen und am besten direkt Mitglied zu werden.

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