„Bin ich hübsch? – Forscher messen Schönheit“?

Darmstadt (Korrespondenz): Die Überschrift „Bin ich hübsch? – Forscher messen Schönheit“ stand vor einigen Wochen in der „BRAVO“. Übers Fernsehen, Zeitschriften, Plakate werden wir jeden Tag zugebombt mit dem Thema Schönheit. Superperfekte Modelgesichter und -körper, wo man hinschaut, Beautytipps und Trends, dass man gar nicht weiß, wer eigentlich die Zeit und das Geld hat für den ganzen Kram.

Und doch – selbst wenn man diesen ganzen Schönheitswahnsinn nicht gut findet, ist es gar nicht so leicht, sich dagegen zu wehren.

 

Was ist eigentlich hübsch? Kann man Schönheit wirklich messen?

Die Forscher, um die es in der „BRAVO“ geht, haben in ihrer Studie angeblich die mathematischen Formeln für das „perfekte Gesicht“ gefunden. Natürlich findet sich in dem Artikel auch gleich ein Foto eines Mädchens mit diesem „perfekten Gesicht“.

Manche Menschen findet man hübscher als andere. Das weiß jeder. Aber dahinter steckt doch viel mehr als bloß ein bestimmter Augenabstand oder eine Gesichtsform. Erst mal steht hinter einem Gesicht immer ein ganzer Mensch. In unserem Äußeren, im Gesicht, aber auch dem Ausdruck der Augen, der Körperhaltung, unseren Klamotten, der Frisur, wenn wir sprechen, kommt zum Ausdruck, wer wir sind. Und dann ist das außerdem noch zu einem guten Stück Geschmackssache. So ist ein schönes Gesicht für jeden ein bisschen etwas anderes.

Jeder möchte gern gut aussehen, von anderen als hübsch empfunden werden. Das ist normal. Und es ist ja auch ein wichtiger Teil des Lebens, sich zu pflegen oder zu entscheiden, wie man sich anziehen will. Aber ist das alles, was uns ausmacht?

 

Warum der ganze Schönheitswahn?

Grade als Mädchen, wenn man sich noch gar nicht so sicher ist, wer man eigentlich ist und was man mit seinem Leben machen will, lässt man sich von diesen Schönheitsidealen unter Druck setzen. Bin ich mit mir zufrieden? Geht es nach dem Fernsehen und den Zeitschriften, dann soll ich mir bei dieser Frage nur darum Gedanken machen, was für Klamotten ich trage, welche Frisur ich habe, ob ich mich toll style und bei „den Jungs ankomme“. Denn erstens können die Mode- und Kosmetikketten so eine Menge Geld verdienen. Und zweitens wollen die Herrschenden, also die Chefs der großen Konzerne und ihre Regierungen, dass gerade die Jugendlichen und Kinder sich lieber mit sich selbst beschäftigen, als damit, welche Probleme es eigentlich in der Welt gibt und wie man für eine bessere Welt kämpfen kann.

Der ständige Druck macht unser Selbstvertrauen und unseren Mut kaputt. Und wo eigentlich echte Freundschaft, Vertrauen und Zusammenhalt sein sollten, schürt er Konkurrenz und Neid.

 

Bin ich mit mir zufrieden?

Wenn ich mir diese Frage stelle, dann geht es doch nicht nur um mein Äußeres. Ich bin doch keine Modepuppe! Es geht doch vor allem um die Frage: „Was bin ich für ein Mensch? Was mache ich mit meinem Leben? Welche Spuren will ich in der Welt hinterlassen, was will ich bewirken?“

Während die Umwelt rücksichtslos zerstört wird, es unglaubliche Armut und Kriege gibt, Frauen und Mädchen immer noch unterdrückt, ausgebeutet und in enge Rollenbilder gepresst werden, sollen wir uns nur mit Lipgloss, Beautytrends und Germany’s Next Topmodel beschäftigen.

Nein! Da mach ich nicht mit! Uns gegenseitig Mut machen, jeden so nehmen, wie er ist, aber wo es nötig ist ihm auch mal den Kopf zu waschen – solche Freundschaften brauchen wir! Und ich finde, ein selbstbewusstes Mädchen, das seine Meinung sagt und für das kämpft, was es richtig findet, egal was Heidi Klum dazu sagt – was kann es Schöneres geben?

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