Weltklimabericht bestätigt: Katastrophenalarm ist angesagt!

In seinem am 31. März veröffentlichten zweiten Teil des Weltklimaberichts stellt der Weltklimarat fest: „Die Effekte der globalen Klimaerwärmung sind nach Einschätzung des Weltklimarates IPCC auf allen Kontinenten sowie in den Ozeanen erkennbar.“ („faz.net“, 30.3.14)

Nicht durchsetzen konnten sich dabei die vom internationalen Finanzkapital bezahlten sogenannten „Klimaskeptiker“. Sie leugnen die Erderwärmung und dass sie durch den vom Menschen verursachten Treibhausgasausstoß beschleunigt wird. Ein Vertreter dieser Richtung, der Umweltökonom Richard Tol, trat daher auch aus Protest aus dem Weltklimarat aus. Der Report drifte in Richtung Alarmismus, „Anpassungsmaßnahmen“ durch gezielte Investitionen würden in den Konsequenzen abgeschwächt „zugunsten der apokalyptischen Reiter“, kritisierte er empört.

Wissenschaftlich fundierte Aussagen
Der neue Teilbericht des Weltklimarats beruht auf doppelt so vielen wissenschaftlichen Studien wie die früheren. Er bestätigt in konkreten Entwicklungen eindrucksvoll, dass Alarm geschlagen werden muss. Von der deutlichen Abnahme der Ernteerträge aufgrund zunehmender Wetterextreme und Trockenheit über eine mögliche weitere Beschleunigung des Artensterbens aufgrund rasanter Verschiebung von Klimazonen, der starken Beeinträchtigung kalkbildender Lebensgemeinschaften (Korallenriffe) durch die Ozeanversauerung und damit auch die Gefährdung der Lebensgrundlagen für die Fischerei in vielen Teilen der Welt bis hin zu wachsenden Gesundheitsproblemen in der Weltbevölkerung usw.

Gefährliche Verharmlosung

Diese Entwicklung zu (bereits eingetretenen) irreversiblen Schäden muss dringend gestoppt werden, wenn die Menschheit ihre natürlichen Lebensgrundlagen erhalten will. Doch im Bericht des Weltklimarats werden die Auswirkungen und vor allem die Konsequenzen daraus gleichzeitig heruntergespielt und auf eine „Anpassung“ orientiert: „Gesellschaften haben sich immer an Klimaschwankungen anpassen müssen im Laufe der Geschichte, mit unterschiedlichem Erfolg.“ Das ist eine gefährliche Verharmlosung und setzt die Verbreitung der verhängnisvollen Illusion der Vereinbarkeit von kapitalistischer Ökonomie und Ökologie fort.
Mit welchem menschheitsbedrohenden Ergebnis, das veranschaulicht das kürzlich erschienene Buch „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“: „Die Entwicklung … steuert auf ,Kipppunkte‘ zu, an denen eine bis dahin allmähliche quantitative Zunahme bestimmter Faktoren in qualitative Sprünge umschlägt. Ein beschleunigter Umschlag in die Weltklimakatastrophe ist bereits in vollem Gang.“ (S. 124)

Warnung vor „Bürgerkriegen“
Aufgrund knapper werdender lebenswichtiger Ressourcen befürchtet der Weltklimarat vermehrt „Bürgerkriege“. Gemeint sind damit vor allem zunehmende Hungeraufstände. Sie sind jedoch ein völlig berechtigter Ausdruck davon, dass die Menschheit nicht in der kapitalistischen Barbarei versinken will. So bleibt es im Bericht nur beim Appell an die Regierungen, doch durch geeignete politische  Anpassungsmaßnahmen Schlimmeres zu verhindern.
Wenn die steigenden Klimatemperaturen es nun für Umweltministerin Hendricks erforderlich machen, „auch unsere Lebensweise etwas zu ändern … und unsere Wohnungen nicht mehr auf 22, 23 Grad zu heizen, sondern vielleicht nur noch auf 20 oder 21“ („Deutschlandfunk“, 31. 3. 14), dann verharmlost sie das Problem und lenkt bewusst von der Verantwortung der Bundesregierung ab, die gerade mit Hochdruck daran arbeitet, den weiteren Ausbau der Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen zugunsten fossiler und atomarer Energieträger drastisch zu stoppen.
Die MLPD kämpft und steht in Wort und Tat für eine neue Qualität der Umweltbewegung. Als wichtigste Schlussfolgerung sieht sie, dass der Umweltkampf einen gesellschaftsverändernden, revolutionären Charakter annehmen muss.  
(rd)

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