Europas Gewerkschafter rebellieren gegen die EU

11.4.2014, Esslingen (Korrespondenz): Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) hatte für Freitag, 3. April, zu einer Großdemonstration in Brüssel aufgerufen. Es kamen Zehntausende Gewerkschafter aus allen 28 Mitgliedsstaaten der EU. Die meisten Teilnehmer kamen aus Frankreich und den Benelux-Staaten.

Der deutsche Anteil war diesmal eher gering. Die Veranstalter sprechen von 50.000, von uns Teilnehmern auf der Rückfahrt im DGB-Bus wurden eher über 100.000 Beteiligte geschätzt.

Es war eine farbenfrohe, phantasievolle, kämpferische und äußerst lebendige Manifestation gegen die EU der Troika und Monopole. Das Gefühl der Stärke, das alle Teilnehmer ergriff, wurde in den Gesichtern der Demonstranten deutlich. Ob Seefahrer aus Polen, Mitglieder neuer Gewerkschaften aus Slowenien, Litauen oder Kroatien, ob nach Branchen oder politisch differenzierte Gewerkschaften – alle gemeinsam offenbarten, wie verhasst die EU bereits ist und wie groß die Hoffnungen auf ein „soziales Europa“, wenn auch häufig noch mit der illusionären Vorstellung verbunden, dies innerhalb des Kapitalismus verwirklichen zu können.

Die MLPD kandidiert bei den Europawahlen unter der Losung: „Rebellion gegen die EU ist gerechtfertigt!“ Dies trifft den Nerv der Sache! Die Masse der Demonstrationsteilnehmer in Brüssel machte deutlich, dass diese Rebellion bereits begonnen hat und länderübergreifend stattfindet. Tausende Hafenarbeiter, nicht nur aus Belgien, testeten gegen die Wasserwerfer der Polizei die reale Wasserdichtheit ihrer Arbeitskleidung. Ganze Arbeitskolonnen aus Genk (unter anderem aus dem von Schließung betroffenen Ford-Werk) und Antwerpen in Belgien begehrten robust Einlass in die Protzbauten der EU-Bürokratie, die verzweifelt von hochgerüsteten Polizeieinheiten verteidigt wurden.

Die Bilder, die dabei von hinter der Polizei stehenden Fotografen geschossen wurden, bestimmen die Medienberichterstattung nach der Demonstration. Dabei war dies nur eine Randnotiz, die genutzt wird, um den berechtigten Protest gegen die EU im Vorfeld der Europawahlen zu kriminalisieren.

Nachdem sehr verhalten von den europäischen Gewerkschaftsführern für die Großdemo mobilisiert wurde, wird nun mit Übertreibungen („Gewerkschaftsdemo außer Rand und Band“ und ähnliches) versucht, künftige Mobilisierungen zu untergraben und potenzielle Teilnehmer abzuschrecken.

Der Text der „Internationale“, die immer wieder auf der Demo in verschiedensten Sprachen begeistert mitgesungen wurde, bringt unser Demo-Erlebnis gut auf einen Nenner: „Reinen Tisch macht mit den Bedrängern! – Heer der Sklaven, wache auf! Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger – alles zu werden, strömt zuhauf!“

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