Pilotenstreik – abgehoben?

Heiß diskutiert wurde in der vergangenen Woche der dreitägige Streik der Lufthansa-Piloten. Einerseits gab es viel Sympathie, für den Streik, weil sich die Piloten eine Verschlechterung ihrer Rentenübergangsregelung nicht gefallen lassen. Diese Sympathie ließ sich auch durch erheblichen Gegenwind in den bürgerlichen Medien nicht beirren. So wurde immer wieder von einer zehnprozentigen Lohnforderung gesprochen, obwohl es eine auf zwei Jahre verteilte Forderung von 5,2 beziehungsweise 4,6 Prozent war.

Gleichzeitig gibt es auch berechtigte Fragen und Kritiken. Die MLPD verteidigt das demokratische Koalitionsrecht. Auch gegen Versuche von Regierung und Monopolen mit Hinweisen auf solche Streiks das Streikrecht noch weiter einzuschränken. Aber sie kritisiert, wenn sich einzelne Berufsgruppen in Vereinigungen oder „Sparten-Gewerkschaften“ separieren, auch um bestimmte Privilegien zu verteidigen. Wenn ein Lufthansa-Pilot mit 100.000 Euro in Frührente geht, ist dies weit mehr als normal Beschäftigte selbst im Drei-Schichten-Betrieb verdienen. Von solchen Bezügen können Lokführerinnen und Lokführer nur träumen. Sie tragen nicht weniger Verantwortung für die Sicherheit ihrer Passagiere. Um die gemeinsamen Interessen der Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten durchzusetzen, ist eine starke Einheitsgewerkschaft notwendig. Und so müssen sich die Piloten bei aller Solidarität auch die Frage gefallen lassen, warum sie sich nicht gemeinsam mit allen anderen Beschäftigten der Lufthansa in der Gewerkschaft ver.di organisieren. Dort könnten sie ihre Schlüsselfunktion im Unternehmen im Interesse einer kämpferischen Gewerkschaftsarbeit für alle Beschäftigten einbringen.

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