Pollenallergie – ein medizinisches Rätsel?

Fast ein Drittel der Bevölkerung begrüßt die frühsommerlichen Temperaturen mit gemischten Gefühlen. Die Pollenallergie, in der Umgangssprache „Heuschnupfen“, grassiert. In Europa sind circa 60 Millionen Menschen betroffen, in Deutschland etwa 30 Prozent der Bevölkerung und laut einer Studie des Robert-Koch-Instituts zunehmend auch Kinder und Jugendliche. Die neueste Ausgabe der „Apotheken Umschau“ widmet sich dem Thema „Volkskrankheit Pollenallergie“. Einleitend schreibt der Chefredakteur Dr. Hans Haltmeier: „Weshalb aber das menschliche Immunsystem mit den Pollen zunehmend schlechter zurecht kommt, ist ein medizinisches Rätsel.“ Das lenkt auf eine falsche Spur.

In ländlichen Gegenden gibt es wesentlich weniger „Heuschnupfen“. In großen Teilen der Entwicklungsländer ist er so gut wie unbekannt. Die Aggression der Pollen auf den menschlichen Körper entsteht vor allem durch die Kombination von Pollen mit Feinstäuben. Hohe Ozonbelastung verstärkt sie.

Durch die Erderwärmung setzt die Pollenflut sehr früh im Jahr ein und hält länger bis in den Herbst an. Die Untergrabung des menschlichen Immunsystems ist eine Folge des Umschlags in eine globale Umweltkatastrophe.

Ein „medizinisches Rätsel“ ist es wohl nur deshalb, weil Pharmakonzerne bestens daran verdienen. Die „Europäische Stiftung für Allergieforschung“ (ECARF) schätzt die jährlichen Kosten der Behandlung von Allergien auf rund 100 Milliarden Euro im Jahr. Im Internet tummeln sich Anbieter von Heilmitteln.

Viele Betroffene unterschätzen tatsächlich die Anfangsgefahr eines „harmlosen Heuschnupfens“. Wird er nicht frühzeitig behandelt, weitet sich das Allergiespektrum auf Nahrungsmittel und andere Stoffe aus.

In sechs bis acht Jahren droht ein Umschlag in ein Allergieasthma. 2007 rief das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz einen „Aktionsplan gegen Allergien“ ins Leben. Stiftungen und Netzwerke wurden gegründet, wie die Initiative „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie“. Ihr erklärtes Ziel: die „Lebensqualität für Allergiker zu erhöhen“ und Eltern von Kleinkindern „leicht umsetzbare Empfehlungen für einen gesunden Lebensstil zu vermitteln“.

Statt an die eigentlichen Ursachen zu gehen und drastisch die gesetzlichen Feinstaub- und Abgaswerte zu senken bzw. die fossile Verbrennung zu reduzieren, sollen sich die Menschen an die Umweltkrise anpassen. Das neu erschienene Buch von Stefan Engel „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ stellt fest:

Die modernen Wissenschaften haben der Menschheit zweifellos enorme Errungenschaften gebracht. In den Erfahrungen der Massen mit Gesundheit und Krankheit und in der wissenschaftlichen Medizin ist viel Wissen über Vorsorge sowie über Diagnostik und Therapie zusammengefasst. Ein persönlich verantwortlicher Umgang mit Ernährung und Gesundheit ist unbedingt notwendig. Es ist erfreulich, dass das Bewusstsein darüber unter den Massen wächst. Doch unter der Herrschaft des internationalen Finanzkapitals bleiben diese Fortschritte weitgehend machtlos gegen die Wirkungen der Überausbeutung der menschlichen Arbeitskraft, gegen die chronische Krise der bürgerlichen Familienordnung und gegen die umweltbedingte Überbelastung der Menschen.“ (Seite 227)

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