Flüchtlingsfrauen unterwegs auf Flößen durch ganz Deutschland

Köln (Korrespondenz): Seit dem 14. Juli sind Flüchtlingsfrauen gemeinsam mit Heinz Ratz und der Band Strom und Wasser auf einer Floßtour über Flüsse und Kanäle von Nürnberg bis Berlin unterwegs. Diese Tour ist nicht ungefährlich und soll als schwimmende Demonstration auf die Situation von fliehenden Frauen und Kindern aufmerksam machen.

In zahlreichen Städten machen sie Halt, geben Konzerte und berichten von der Situation der Flüchtlingsfrauen und den Erfahrungen auf ihrer Tour. Frauen sind oft besonders betroffen von der verheerenden Flüchtlingspolitik Europas. Sie unternehmen gefahrenvolle Reisewege, werden durch ganz Europa herumgeschoben und sind in Sammelunterkünften untergebracht. Sie haben Arbeitsverbot und führen einen alltäglichen Kampf um ausreichende medizinische Versorgung. Sie leben immer mit der Angst vor Abschiebung. Täglicher Sexismus und Vergewaltigungen erleben Frauen noch dazu.

Heinz Ratz berichtete auf seinem Konzert in Köln, dass in Deutschland Hunden mindestens neun Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen müssen und Flüchtlingen nur vier Quadratmeter. Er erklärte auch, dass viele vielleicht denken, sie hätten nichts mit der Flüchtlingsfrage zu tun und die Probleme sind weit weg von ihnen. Er verwies in dem Zusammenhang auf die Krise in der Ukraine, die sich nicht weit von uns zuträgt. Nicht nur die steigende Kriegsgefahr, sondern auch die drohende Umweltkatastrophe wird zur Verschärfung des Flüchtlingsproblems werden.

In dem neuen Buch der MLPD „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ heißt es: „Wegen der vornehmlich privaten Organisation des Lebens wird die Krise der bürgerlichen Familienordnung zum charakteristischen Merkmal des internationalen Kapitalismus. Landflucht, Migration, lokale und regionale Umweltkatastrophen entwurzeln die Massen und treiben sie massenhaft in die Familienlosigkeit. Die UNO geht von 25 Millionen ,ökologischen Flüchtlingen‘ allein in Afrika aus. Unter kapitalistischen Verhältnissen werden damit die Grundlagen ihrer Existenzsicherung und die traditionellen Solidargemeinschaften gestört, für immer mehr Menschen sogar zerstört.“ (S. 88)

Das fordert uns heraus, solidarisch mit den Flüchtlingen zu sein und gleichzeitig dieses mörderische kapitalistische System ins Visier zu nehmen und zu bekämpfen, das rücksichtslos Mensch und Natur ausbeutet und zerstört.

Heinz Ratz und seiner Band liegt das Thema Umwelt sehr am Herzen und sie haben dazu schon zahlreiche Lieder verfasst. Auf seinem Konzert am 9. August in Köln wurde ihm von den Rebellen aus Köln das Buch „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ vorgestellt. Heinz Ratz und seine Band sind bekannt für ihr politisches Engagement. Sie spielten auch auf dem ersten Rebellischen Musikfestival in Truckenthal, was vom REBELL initiiert wurde. Sie sind unter anderem 1.000 km für Obdachlose durch die Republik gelaufen, 800 km für den Artenschutz durch deutsche Flüsse geschwommen usw.

Die Floßtour geht noch bis zum 31. August und unter www.fluchtschiff.de erhält man Informationen zu den Terminen in eurer Nähe.

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