Weltweiter Anti-Fracking-Tag – aktiver Widerstand gegen drohende globale Umweltkatastrophe

Hunderttausende demonstrierten am 23. September in 162 Ländern anlässlich der UN-Klima-Sonderkonferenz von New York. Das war die weltweit größte umweltpolitische Massenmobilisierung seit den Protesten nach der Fukushima-Katastrophe. In vielen Regionen, unter anderem den USA, markiert dies ein erwachendes Umweltbewusstsein auf breiter Front. Mit dem weltweiten Aktionstag gegen Fracking („Global Frackdown Day“) am 11. Oktober zeichnet sich ein weiterer Höhepunkt der globalen Umweltbewegung ab. Das verbindet sich mit einer Strategie­debatte über den notwendigen Kampf zur Rettung der Umwelt. Mit ihrer Literaturoffensive zum Verkauf des Buchs „Katastrophenalarm!“ und der Aktionswoche bis zum 11. Oktober nimmt die MLPD darauf einen zunehmend beachteten und nachhaltigen Einfluss.

Nach gut einem halben Jahr sind bereits 8.500 Exemplare des Buchs vertrieben und die vierte Auflage ist soeben erschienen. Es ist bereits in vieler Munde und regt zu engagierten Diskussionen an. Das Buch weist nach, dass die Menschheit ungebremst auf eine globale Umweltkatastrophe zutreibt, weil das allein herrschende internationale Finanzkapital dies im Interesse seiner überlebten Profitwirtschaft mutwillig in Kauf nimmt. Es zieht die Schluss­folgerung, das nur eine internationale Widerstandsfront die Herrschenden zu wirkli­chen Zugeständnissen zwingen kann. Es zeigt aber auch auf, dass die Umweltfrage genauso wie die soziale Frage grundsätzlich nur mit der in­ternationalen sozialistischen Revolution gelöst werden kann.

Darin unterscheidet dieses Buch sich grundlegend etwa vom „Living Planet Report“ des WWF („World Wide Fund for Nature“). Dessen Bestandsaufnahme bestätigt zwar viele Analysen des Buchs „Katastrophenalarm!“ – so wird darin z. B. gewarnt, dass weltweit jedes Jahr 50 Prozent mehr Ressourcen verbraucht werden, als die Erde regenerieren kann, und dass sich die weltweiten Tierpopulationen seit 1970 um 52 Prozent verkleinert haben. Gleichzeitig sucht der WWF Lösungen allein im Rahmen des herrschenden Systems: „Taten sind jetzt gefragt. Fordern wir diese also ein: von unseren Politikern, den Entscheidern unserer Wirtschaft … .“

Die internationalen Monopole werden jedoch bei Strafe ihres Untergangs durch die kapitalistische Konkurrenz dazu getrieben, die Ausbeutung von Mensch und Natur auf die Spitze zu treiben. Vielmehr unternehmen sie neue Anstrengungen, um die sich belebenden Umweltproteste und die in Verbindung damit wachsende Kapitalismuskritik zu desorientieren und zu desorganisieren. Dazu steigern sie ihren Betrug des imperialistischen Ökologismus schon teilweise ins Absurde. Da beteuert ausgerechnet Barack Obama vor dem UN-Sondergipfel, „entschieden gegen die Erderwärmung vorgehen“ zu wollen. Fracking-Weltmarktführer ExxonMobil stellt in einer bundesweiten Anzeigenkampagne Fracking allen Ernstes als Beitrag zur Energiewende dar (siehe S. 12). Das steht im eklatanten Widerspruch zur Realität, soll aber auch kleinbürgerlich-ökologistische Illusionen nähren, dass man die Herrschenden doch noch umstimmen könne bzw. ein grundlegender „Klimawechsel“ auf der Grundlage des Kapitalismus möglich wäre.

Umso wichtiger ist es, mit dem Buch „Katastrophenalarm!“ weitere Zehntausende Menschen zu erreichen, die Strategiedebatte damit auszurichten, es zum breiten Thema in den Betrieben genauso wie in der Frauen-, Jugend und Umweltbewegung sowie in immer mehr Medien zu machen. Die MLPD verbindet dies mit der Förderung des Aufbaus einer kämpferischen überparteili­chen Umweltgewerkschaft, die Ende November gegründet werden soll. Die Unterstützer des Aufbaus der Umweltgewerkschaft haben sich das Ziel gesteckt, Tausende weitere Kräfte dafür zu gewinnen.

Die Erfolge im Kampf gegen den Giftmüllskandal unter Tage und die Solidarität mit dem mutigen Auftreten des Bergmanns und Umweltaktivisten Christian Link machen deutlich, welche Bedeutung die sich entwickelnde Einheit von Arbeiter- und Umweltbewegung hat. Welche Rolle auch die kämpferische Frauenbewegung für den Aufbau einer internationalen Widerstandsfront spielen muss, das war ein zentrales Thema auf dem 11. Frauenpolitischen Ratschlag in Chemnitz (siehe S. 24/25).

Der Kampf für das weltweite Verbot des Frackings, für die Rettung der Umwelt vor der Profitwirtschaft muss mit derselben Härte geführt werden wie der Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze, um die Verteidigung der sozialen und politischen Rechte. Er ist umso wirkungsvoller, je mehr er sich öffnet für eine gesellschaftliche Alternative zur Profitwirtschaft, für eine Produktionsweise, in der die Bedürfnisse von Mensch und Natur im Mittelpunkt stehen. In der Resolution der revolutionären Weltorganisation ICOR zum „Global Frackdown Day“ heißt es: „Um die Einheit von Mensch und Natur zu erhalten, muss das imperialistische System beseitigt werden. In diesem revolutionären Kampf fällt der Arbeiterklasse die führende Rolle zu.“ (siehe auch S. 3) Mehr zum Thema auf den folgenden Seiten.

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