Wie arbeiten die Umweltgruppen der MLPD?

Interview mit Mitgliedern der Berliner Umweltgruppe der MLPD

Wie lange gibt es eure Umweltgruppe schon?

Jörg: Unsere Gruppe wurde im Juni 2012 gegründet. Wir haben bisher unsere Kleinarbeit vor allem auf den Stadtteil Treptow konzentriert. Von Beginn an spielte die Beteiligung am Widerstand gegen die umweltfeindliche Verlängerung der Stadtautobahn A100, gegen das unsinnige Großprojekt des Flughafens BER und die drohende Klimakatastrophe eine wichtige Rolle. Dabei sind wir auch als Umweltgruppe der MLPD aufgetreten.

Rettet die Umwelt vor der ProfitwirtschaftDie aktive Mitwirkung an den ICOR-Umweltkampftagen Anfang Dezember ist seit 2012 immer ein Höhepunkt unserer Kleinarbeit. Wir haben auch an der Demonstration von 10.000 Menschen am 21. September im Rahmen des Weltklima-Marsches teilgenommen.

Die regelmäßige Durchführung von Infoständen im Stadt- und Wohngebiet haben wir jedoch bisher vernachlässigt. Im Rahmen der Ortsgruppe arbeiten wir mit der Wohngebiets- und Betriebsaufbaugruppe der Partei in Treptow zusammen. Von einer wirklichen Wechselwirkung der Arbeit kann man jedoch noch nicht sprechen.

 

Wie gelingt es euch, das Buch „Katastrophenalarm!“ als Beitrag zur Strategiedebatte zu verkaufen?

 

Dieter: Seitdem das Buch im März dieses Jahres erschien, haben wir als Gruppe gut 50 Bücher verkauft. Vor allem im Freundes- und Bekanntenkreis und bei verschiedenen Umweltaktivitäten. Damit haben wir jedoch unser Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Das Interesse an den Schwerpunkten des Buches ist unterschiedlich begründet und dementsprechend auch die Argumente und die vertiefende weltanschauliche Auseinandersetzung. Wir haben vor Kurzem eine kritisch-selbstkritische Bestandsaufnahme des bisherigen Verkaufs vorgenommen und uns eine Vervielfachung des Buchverkaufs vorgenommen.

 

In eurer Kleinarbeit spielt auch die Mitwirkung an der Gewinnung von Unterstützern für die Gründung einer bundesweiten Umweltgewerkschaft eine wichtige Rolle? Welche Erfahrungen habt ihr dabei gemacht?

 

Jörg: Die Berliner Gruppe der überparteilichen Initiative für die Gründung einer Umweltgewerkschaft hat bisher circa 150 Unterstützer gewonnen und trifft sich regelmäßig jeden Monat. Eine ganze Reihe neuer Unterstützer wurden in Verbindung mit der Unterschriftensammlung zur Solidarität mit dem Bergmann und Umweltkämpfer Christian Link gewonnen. Es werden auch Bildungs- und Freizeitaktivitäten organisiert. Zurzeit steht die Vorbereitung des Gründungskongresses Ende November in Berlin im Mittelpunkt.

 

Wie gelingt es euch, neue Menschen für die öffentliche Studiengruppe in Treptow zu gewinnen und die Gruppe zu stärken?

 

Claudius: Die öffentliche Studiengruppe der Ortsgruppe Treptow trifft sich einmal im Monat. Es gibt daneben nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch zwei Lesegruppen. An der Studiengruppe nehmen neben Mitgliedern der MLPD auch einzelne Aktivisten der Montagsdemo, der Initiative Umweltgewerkschaft, vom Frauenverband Courage, ein Mitglied der ökologischen Plattform der Linkspartei und weitere Interessierte teil. Sie sind durch den Kauf des Buches, gemeinsame praktische Aktivitäten und persönliche Verbindungen interessiert worden.

Neue Mitglieder für die Partei haben wir noch nicht gewonnen. Daran müssen und werden wir gezielter arbeiten. Ein Mitglied unserer Gruppe ist aktiv in der „Bürgerbewegung für Kryo-Recycling, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft“. Ein anderer ist Aktivist der Berliner Montagsdemo. Die Stärkung unserer Gruppe durch neue Mitglieder ist elementar für die wachsenden Aufgaben.

 

Ihr habt gemeinsam mit anderen Kräften die Initiative für eine Kundgebung und Demonstration zum weltweiten Anti-Fracking-Tag am 11. Oktober ergriffen.

 

Dieter: Es hat sich ein Aktionsbündnis „GLOBAL FRACKDOWN am 11. 10. 2014“ gebildet. Dies vertritt neben den Forderungen „Verbot von Fracking – weltweit“ und „Umstellung auf 100 Prozent erneuerbare Energien“ auch „Stopp TTIP“. Verschiedene Erstunterzeichner haben dazu die Initiative ergriffen. Nach Anmeldung einer Kundgebung und einer eventuell durchzuführenden Demonstration sind ein Flyer und ein Plakat erstellt worden und es wird eine Presse- und Internetarbeit gemacht.

Am 18. Oktober führen wir als Umweltgruppe eine Veranstaltung durch (Flyer siehe unten – Anm. d. Red.). Alle sind herzlich eingeladen.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

 

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