Metalltarifrunde 2015: Kampfbereitschaft wächst
In der Nacht vom 28. auf den 29. Januar, direkt mit Ende der Friedenspflicht, begann der Auftakt der Warnstreikwelle der IG Metall in der Tarifrunde. Bundesweit gingen zu diesem Zeitpunkt viele Tausende Metaller vors Tor in den Warnstreik: Ob bei Ford in Köln, Daimler in Bremen, Neckarsulm, Sindelfingen, Kassel, außerdem in Frankfurt/Main, Offenbach, bei ArcelorMittal Hamburg, in Kiel, Flensburg …
Die Warnstreiks gehen auch diese Woche weiter. Die von der IG Metall veröffentlichten Zahlen von den anfangs streikenden Nacht- bzw. Frühschichten sprechen eine deutliche Sprache: Allein am Auftakt der Streikwelle beteiligten sich 70.000 Arbeiterinnen und Arbeiter. Insgesamt waren nach den letzten Meldungen der Gewerkschaft rund 125.000 Metallerinnen und Metaller im Ausstand.
(Das ist der Beginn eines Artikels, der auf dem Internetportal „www.rf-news.de“ erschien und dort auch als Flugblatt der MLPD heruntergeladen werden kann.)
Warnstreik bei Airbus
Hamburg (Korrespondenz): „Die 600 Flieger im letzten Jahr habt ihr Kollegen gebaut, nicht das Management!“ Für diese klare Ansage bekam der stellvertretende Vertrauenskörperleiter Brodersen den meisten Beifall bei der Warnstreikkundgebung vor dem Tor von Airbus-Finkenwerder. 1.000 Kollegen hatten sich relativ kurzfristig versammelt. Einig war man sich, dass die Haltung der Unternehmerverbände eine einzige Provokation war, die eine deutlichere Antwort als nur zwei Stunden Warnstreik erforderte. Während die Sekretäre der IG Metall vor allem die Bildungsteilzeit in den Mittelpunkt rückten, aber auch eine gewisse Kritik am Mauern der Unternehmerseite übten, war das in seiner Rede der Dreh- und Angelpunkt. Unter den Kollegen gab es eine Kritik, dass noch mehr Kolleginnen und Kollegen hätten mobilisiert werden müssen. Der Titel der Kollegenzeitung „Flugzeugbauer“, die auf den Punkt herauskam, titelte darum: „Tarifrunde: Wir Metaller wollen unsere volle Kampfkraft einsetzen!“ Das sprach vielen Kolleginnen und Kollegen aus der Seele.
Am Rande der Kundgebung gelang es, eine Reihe Interessenten für das Buch „Katastrophenalarm!“ zu gewinnen, die den Flyer mitnahmen. Ein Kollege kramte seinen letzten Euro zusammen und kaufte es sich sofort.