ROTFÜCHSE wollen zum Sommercamp!
Glücklich über die gelungene Aktion in Gelsenkirchen, rf-foto
Gelsenkirchen (Korrespondenz): Bei strahlendem Sonnenschein besuchten wir am 25. Juni mit 25 Personen, davon 15 Kinder und Jugendliche, das Familienbüro auf der Ebertstraße.
Zunächst brachten Ulja Serway und Lisa Gärtner das Anliegen vor. Anschließend wurden die ersten zehn Anträge für sechs Kinder schriftlich eingereicht. Kinder und Jugendliche, die keinen Anspruch auf Leistungen haben, begleiteten ihre Freunde zur Unterstützung. Die Kinder hatten bemalte Schilder dabei: „Wir wollen mit auf das Sommercamp!“ oder „Wir möchten gleichbehandelt werden!“ – und natürlich hatten sie auch ihre ROTFUCHS-Fahne mit. Die Mitarbeiter des Familienbüros nahmen unsere Anträge und Informationen entgegen – wir hoffen auf baldige Bearbeitung.
Spontan kam anschließend die Idee auf, dem zeitgleich gegenüber tagenden Stadtrat einen Besuch abzustatten! Schließlich hatten die Mitarbeiter uns darauf hingewiesen, dass sie lediglich die Sachbearbeiter sind, die hierüber nicht zu entscheiden haben. Zwar konnten wir unser Anliegen in der laufenden Sitzung nicht vorbringen – und doch sorgten die Kinder mit ihren Schildern, Fahnen und Bildern für Aufmerksamkeit.
Nachdem Monika Gärtner-Engel in einem Beitrag zum KiTa-Streik kurz unser Anliegen erläuterte, nahmen noch zwei weitere Stadträte auf uns Bezug und auch der Oberbürgermeister Baranowski begrüßte uns – indirekt. …
Glücklich über die gelungene Aktion, mit gemischten Gefühlen über die zu erwartenden Antworten und müde von der ganzen Aufregung gönnten wir uns anschließend noch ein Eis auf dem Vorplatz. Fest steht, dass der REBELL Klage einreichen wird. Am 6. Juli werden wir auf dem Preuteplatz eine Aktivität veranstalten, um die Öffentlichkeit zu informieren und Spenden für die Sommercamp-Teilnahme zu sammeln. Wir haben uns geschworen, dass wir ALLE ZUSAMMEN aufs Sommercamp fahren – kein Rotfuchs wird zurückgelassen!
Und in einer Presseerklärung des Jugendverbands REBELL heißt es unter anderem:
… Unter der Leitung des Herrn Wissmann hat das Jugendamt in den letzten Jahren mehrfach Leistungen für die Teilnahme an unserem Kinder und Jugendcamp abgelehnt (Anlage 2+3), während er sich selbst begünstigte. Herhalten muss dafür eine von ihm verfasste Richtlinie, nach der willkürlich hohe Hemmschwellen für die Förderung aufgebaut werden. Eltern werden demnach bevormundet, an welchen Freizeiten die Teilnahme ihrer Kinder finanziert wird. Vor allem Selbstorganisation und Initiativen werden somit ungleich behandelt, was insbesondere den Jugendverband REBELL trifft. Ministerin Schwesig dazu:
„Es muss darum gehen, wie wir Zivilcourage vor Ort stärken können. … Ihre Arbeit müssen wir wertschätzen und nicht erschweren. … Wir brauchen … starke, nachhaltige Strukturen.“ Die Kindergruppe der Rotfüchse macht in Gelsenkirchen seit 1986 eine verlässliche Arbeit!
Faktisch wendet Herr Wissmann mit dieser Richtlinie von 2011 noch die von der CDU eingeführte Extremismusklausel an. Diese wurde jedoch 2014 unter Federführung von Familienministerin Schwesig abgeschafft. Sie selbst sagt dazu:
„Die Extremismusklausel war ein schwerer Fehler. Sie stellte einen Generalverdacht dar. …“
Jetzt anmelden und Zuschüsse beantragen! Sommercamp 2015
Wir bauen eine Flüchtlingsunterkunft in Truckenthal auf – ein Haus der Solidarität
vom 25. Juli bis 8. August, Kindercamp & Jugendcamp,
info: www.rebell.info
Schmalhorststr. 1c, 45899 Gelsenkirchen, Tel.: 0209-9 55 24 48