„Molo Mama!“ – Spenden sammeln in Südafrika

East London, Südafrika (Korrespondenz): Fast würde ich sagen: „Man muss dabei gewesen sein!“. Aber wer kann schon so einfach nach Südafrika reisen? Ich hatte die Gelegenheit, vier Wochen lang die Parteiarbeit der CPSA/M-L (Kommunistische Partei Südafrika/Marxisten-Leninisten) kennen zu lernen. Am 3. Juli war ich bei einem Einsatz zum Spenden sammeln in Mdantsane dabei.

Mdantsane ist das Township von East London, beileibe aber nicht seine Vorstadt und schon gar nicht ein Slum. Dort leben mit rund einer Million Schwarzer mindestens das Dreifache der rund 300.000 Einwohner zählenden Industriestadt East London, an der Südküste des indischen Ozeans gelegen.

Das Zentrum von Mdantsane nennen die Schwarzen „Highway“. Dort tobt das pralle Leben, mit riesigem (Sammel-) Taxi-Gelände, Gemüseständen auf der Straße, „Hair-Style-Saloons“ in Containern, Supermärkten, Klein-Geschäften usw. und ungeheuer vielen Menschen. Dort sammelten wir Spenden.

Der Genosse, den ich begleitete, hat mit einer kurzen Pause gut drei Stunden jede und jeden angesprochen, dem er begegnete: die Zuschauer einer christlichen Gospelsängerin, die Passanten, die vorbeikamen, Besitzer kleiner Läden, Taxifahrer; sogar die in den Sammeltaxis wartenden Fahrgäste reichten nach kurzem Gespräch ein paar Geldstücke aus dem Fenster. Der in Mdantsane lebende Genosse traf zudem viele Bekannte, die meist auch bereitwillig spendeten. Ob in den Läden die Kunden oder in einer kleinen Einkaufsmeile die Leute unter den Augen der Security angesprochen wurden – alle schienen das Treiben des Genossen wohlwollend zu begleiten. Er war wie ein Fisch im Wasser. Zum Geld zählen in der Pause bekamen wir Sitzplätze in einem wartenden Sammeltaxi, wobei der Taxifahrer und sein stets mitfahrender Helfer auch noch ein paar Euro beisteuerten.

Das Ganze passierte in drei Sprachen, meistens in Xhosa, der Sprache der Schwarzen, oft auch in Englisch, zum Beispiel gegenüber den indischen Ladenbesitzern, oder auch schon mal in Afrikaans. Natürlich spendeten nicht alle Angesprochenen. Erstaunlich viele aber konnte der Genosse in ein Gespräch verwickeln und besonders überzeugend war die Tatsache, dass es sich um eine marxistisch-leninistische Partei handelt, die den Kapitalismus stürzen will und mit der ICOR international organisiert ist. Ich, als der dabei stehende deutsche Genosse, war dafür dann natürlich ein gutes „Beweisstück“. Jeder Spender wurde aufgefordert, sich in die vorbereitete Liste einzutragen; mindestens 80 Prozent machten das auch. Zum Schluss waren rund 170 Rand (rund 13,50 Euro) in der unscheinbaren Sammeldose, was ein hervorragendes Ergebnis ist!

Jeder Angesprochene wurde mit einem „Wie geht’s?“ oder „Guten Morgen!“ begrüßt. Erwachsene Frauen, egal welchen Alters, werden hierzulande mit „Mama“ angesprochen und auf Xhosa heißt Guten Morgen „Molo“. So war das Häufigste, was ich in diesen drei Stunden zu hören bekam: „Molo Mama!“

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