Kampf um die Meinungsführung im Bergbau

Die MLPD-Gruppe aus Ibbenbüren wertete ihre Erfahrungen in einem Redebeitrag für den X. Parteitag der MLPD aus

Im Bergbau gelang es uns immer wieder, die Meinungsführerschaft für einen neuen Massenkampf gegen die Zechenschließung, gegen Fracking, PCB und Giftmüll zu erringen. Das erfordert: Zerstörung des Vertrauens in die Klassenzusammenarbeitspolitik von RAG und IGBCE-Führung, vor allem ihrer Lüge vom „sozialverträglichen Ausstieg“. Zugleich musste das Selbstbewusstsein der Kumpels gestärkt und die RAG durch offensives Rangehen weiter in die Defensive gedrängt werden. Eine Besonderheit auf der Ibbenbürener Zeche ist das Schüren der Konkurrenz zwischen den Ibbenbürern und den dorthin verlegten Saar-Bergleuten. Die Saar-Kumpels bekommen fast ein Drittel mehr Lohn für die gleiche Maloche.

Wir deckten auf: 1. das macht die RAG zur bewussten Spaltung. 2. Die Saarländer bekommen mehr, damit sie ihr Wanderarbeiter-Dasein hinnehmen, 450 Kilometer entfernt von ihren Familien. 3. Voller Angriff auf die RAG, indem wir nachweisen: So sieht also die vielgepriesene sozialverträgliche Abwicklung des Bergbaus aus: Zahlreiche Ehen der Saarkumpels gehen zu Bruch; verschiedene Kumpels mussten gar Kredite aufnehmen. Eine T-Shirt-Aktion der Ibbenbürener Kumpels „wir sind keine Bergleute 2. Klasse“ verband sich mit Forderungen nach höheren Löhnen für alle und der Bezahlung der Zweitwohnung und Fahrtkosten der Saarkumpels. Das hob das Selbstbewusstsein und den Zusammenhalt.

* Zum Deputat-Beschiss, mit dem die RAG den Kumpels Teile ihrer Rente kappt, wiesen wir in akribischer Kleinarbeit nach: Das Deputat steht den Rentnern, ihren Witwen, den Leiharbeitern und den aktiven Kumpels bei Renteneintritt zu. Aber dieses Recht muss gegen die RAG politisch erkämpft werden. Mittlerweile kommen Hunderte Kumpels zu Versammlungen von Kumpels für AUF. Die SPD wird immer weniger als Ansprechpartner für solch wichtige sozialen Fragen gesehen. …

* Es dauerte Jahre, um unter Bergleuten zu verankern, welch umweltpolitischer Wahnsinn es bedeutet, Kohle einfach zu verbrennen. Das Kohlekraftwerk in Ibbenbüren steht in Blickweite der Zeche, hat eine feste Abnahmequote, die Reformisten verbreiten: „Das ist der Garant für den Arbeitsplatzerhalt.“ Notwendig war, diese bürgerliche Logik zu durchbrechen: Rohstoff Kohle brauchen wir für nachfolgende Generationen, für Medizin, Chemie usw. Bergbau muss nicht so extensiv betrieben werden! Es geht auch anders. Kampf der Zechenschließung! Kampf der Kohleverbrennung! …

Die Kumpels begreifen mit unserer Hilfe immer besser, dass die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur ein Wesensmerkmal der imperialistischen Weltordnung geworden ist; sie kann nur zusammen mit dem Imperialismus überwunden werden. … Fracking ist verpönt. Das ganze Repertoire im System der Kleinarbeit der MLPD wird zur Entfaltung gebracht: Rotfüchse und Rebellen sammeln vor dem Schacht Spenden für die internationale Bergarbeiterkonferenz, wenden sich auch an Jugendliche und laden dazu ein. Beim Marsch der Bergarbeiterfrauen an der Zeche Auguste Victoria in Marl haben wir uns beteiligt. Bei aller Aktivität muss immer im Zentrum stehen, dass die Kumpels sich auf höherem Niveau organisieren.


1 Der Beitrag konnte aus Zeitgründen auf dem Parteitag nicht mehr gehalten werden. Die Rote Fahne wird weitere Auszüge aus Rede­beiträgen zum X. Parteitag veröffentlichen.

 

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