E-Mobilität – Problemlösung oder neues Problem?

Bisher haben sie regenerative Antriebe massiv bekämpft. Jetzt verkünden viele Autokonzerne den Umstieg auf E-Autos wie eine Heilsbotschaft – und gleichzeitig massenhaften Stellenabbau

Unstrittig: Nicht nur der beschleunigte Übergang in die globale Klimakatastrophe erfordert einen schnellen Ausstieg aus der fossilen Verbrennung. In der Europäischen Union übersteigen die Luftschadstoffwerte in 95 Prozent der Städte die von der Weltgesundheitsorganisation gesetzten Richtlinien. Die EU-Kommission geht davon aus, dass jährlich 400 000 Menschen vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung sterben.

Zu Recht weisen Automobilarbeiter und andere Leser in Zuschriften an das Rote Fahne Magazin aber darauf hin, dass Elektro-Autos und auch Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Technik neue Umweltprobleme heraufbeschwören. Für die Hochleistungs-Batterien werden große Mengen Lithium benötigt. Die Ressourcen für Lithium sind knapp, die Hauptvorräte liegen in Bolivien und – Afghanistan! Weitere seltene Erden und Edelmetalle wie Platin werden benötigt. Diese Rohstoffe werden mit destruktiven Methoden gefördert und vergiften großflächig Menschen und Umwelt. Die Entsorgung alter Akkus ist problematisch.

Natürlich muss die Umstellung auf E-Autos auch mit einer Fortsetzung der Umstellung in der Energiegewinnung verbunden sein. Wird der Strom aus Kohleverbrennung oder Atomkraft gewonnen, schränkt das den Nutzen gravierend ein.

Auch muss weiter an modernen Antrieben geforscht werden, die dank Hybrid-Technik, Brennstoffzellen und Generatoren auf aufwendige Batterien zunehmend verzichten können.

Der Dauerverkehrsinfarkt in den Ballungsgebieten schreit zudem nach einer ganz anderen Politik der Verkehrs- und Städteplanung: alternative öffentliche Transportmittel, Entflechtung der Mega-Citys. Das kann der Kapitalismus insgesamt genauso wenig meistern wie eine umfassende Kreislaufwirtschaft!

Arbeiter- und Umweltbewegung stehen international vor der großen Herausforderung gemeinsamer Kämpfe für Arbeitsplätze und wirklichen Umweltschutz!

 

1 Stefan Engel, „Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?“ S. 273/274

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