„Schufte“

Wie antikommunistische Hetze gemacht wird

Im Februar 2006 kam nach einer langen Werbekampagne der Film „Swolotschi“ (Schufte) in die russischen Kinos, die Erzählung gleichen Titels des Autors Vladimir Kunin konnte man in allen Buchhandlungen kaufen. Die Herstellung des Films war vom russischen Staat mitfinanziert worden.

Die Handlung: 1943 werden in einem Lager in der Sowjetunion straffällig gewordene Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren von einem russischen Offizier zum Sprengen von Tanklagern hinter den Linien der deutschen Front ausgebildet – als Todeskandidaten. Der Autor hatte in seiner Werbekampagne in zig Interviews in ganz Russland erklärt, er wäre selbst in diesem Lager gewesen. Der Film erhielt in Russland hohe Auszeichnungen.

Viele Menschen in Russland, unter ihnen viele Veteranen des Weltkriegs, glaubten der Darstellung nicht, forderten Aufklärung. Nach Durchforstung verschiedenster Archive kam heraus: Solche Lager hat es in der ganzen Sowjetunion während des Krieges nicht gegeben. Der von Kunin genannte Ort war in Wirklichkeit eine Alpinisten-Schule für sowjetische Soldaten, die nach ihrer Ausbildung im Kaukasus, in den Karpaten und in den Alpen gegen die faschistischen Armeen Hitlers kämpften.

Derartige Verbrechen wurden wirklich begangen, aber von den Faschisten. Die sogenannte „Abwehr“ Hitler-Deutschlands versuchte in den besetzten Gebieten, Zigtausende Kinder zu Sprengstoffanschlägen gegen die sowjetische Armee zu zwingen. Doch 99 Prozent entkamen und führten die Aufträge nicht aus.

Nachdem die Lüge geplatzt war, erklärte Kunin, dass die Erzählung von Anfang bis Ende reine Fiktion, nur ausgedacht war. Wer denkt, damit seien Buch und Film erledigt, täuscht sich: Die Erzählung kann man nach wie vor in Buchhandlungen und im Internet kaufen und lesen. Sogar bei Amazon erhält man sie (auf Russisch).

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