Russische Bergarbeiter brauchen Solidarität

Seit August 2016 kämpfen Bergleute in der südrussischen Stadt Gukovo um ihre Arbeitsplätze und ihre Löhne. Viele haben seit zwei Jahren keinen Lohn mehr bekommen

Insgesamt wurden in Gukovo 18 Gruben geschlossen und 15000 Bergleute entlassen. Davon ist die gesamte Stadt betroffen. Monatelang demonstrierten rund 1000 Kumpel täglich vor dem Werkseingang des Unternehmens Kingkol. Der Besitzer ist verhaftet und der Staat weigert sich, den Bergleuten den ausstehenden Lohn zu zahlen.

Ein Mitglied des Streikkomitees berichtete der MLPD Anfang März, dass inzwischen ungefähr 30 Prozent der Bergarbeiter ihren Lohn ausbezahlt bekamen, 70 Prozent hätten noch nichts erhalten. Sie machen weiterhin jeden Tag Mahnwachen und kleine Kundgebungen, sonst hätten nicht einmal die 30 Prozent ihren Lohn erhalten. Dabei war die Schachtanlage Kingkol eine der letzten, die geschlossen wurde. Es gibt Kumpel von anderen der 17 geschlossenen Bergwerke, die seit vier Jahren um ihren Lohn kämpfen. Die Bergarbeiter hatten ebenso dagegen gekämpft, dass die Schachtanlagen geflutet werden und ihre Ausrüstung ausgeschlachtet wird. Inzwischen stehen alle Bergwerke unter Wasser. Den Kumpeln standen Miliz und Oligarchen vereint gegenüber. Es fehlte vor allem an landesweiter und internationaler Koordinierung der Kämpfe. Deswegen konnten sie sich nicht durchsetzen.

Bei dem Telefonat erkundigte sich der Streikführer gleich nach der Internationalen Bergarbeiterkonferenz in Indien. Dort war auch eine Resolution zur Solidarität mit den Kumpeln von Gukovo beschlossen worden. Angesprochen auf den 100. Jahrestag der Oktoberrevolution 2017 sagte er: „Ja, manches ist jetzt wie am Ende des 19. Jahrhunderts. Und eine neue Oktoberrevolution wäre nicht schlecht.“

Grußadressen können telefonisch dem Deputierten Valerij Raschkin (007 495 7627103) übermittelt werden.

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