Filmprojekt: „Embrace – Frauen suchen nach der wahren Schönheit“

Filmprojekt: „Embrace – Frauen suchen nach der wahren Schönheit“

Am 11. Mai lief einmalig in deutschen Kinos der Dokumentarfilm „Embrace – Du bist schön – Frauen suchen nach der wahren Schönheit“. Die Schauspielerin Nora Tschirner ist Mitproduzentin

Die Dokumentation „Embrace“ dreht sich um die Australierin Taryn Brumfitt. Nach der Geburt ihres dritten Kindes ist sie sehr unzufrieden mit ihrer Figur. Sie trainiert, bekommt einen vermeintlich „perfekten“ Körper – ist aber todunglücklich mit dem daraus entstehenden Leben. Dann hat sie Fotos gepostet. Auf dem Vorher-Bild mit durchtrainiertem Körper wirkt sie viel unglücklicher als auf dem Bild, das sie mit ein bisschen mehr Speck zeigt – das genaue Gegenteil der üblichen Vorher-Nachher-Bilder in Diät-Werbungen also. Nachdem ihr ganz viele Frauen weltweit für ihre Aktion gedankt und von ihren Problemen erzählt haben, hat sie sich dazu entschlossen, einen Film über das Thema zu drehen. Vor allem, weil sie nicht wollte, dass es ihrer kleinen Tochter ebenso ergeht.

Ein Projekt, das auf sehr viel Zustimmung stößt. Frauen stellen weltweit unter Beweis, dass sie alles andere sind als „Dekoration“: sondern Aktivposten im Kampf um drängende Zukunftsfragen. „Das Thema betrifft quasi alle Frauen und Mädchen, die ich kenne“, heißt es Film-Trailer. „Ich war nicht groß genug, nicht dünn genug, nicht blond genug. Ich war einfach nie genug. Jahrelang hat die Gesellschaft den Frauen eingeredet, dass sie schön sein müssen. Als wäre das das Wichtigste, was sie sein könnten.“

Mitproduzentin Nora Tschirner richtet in dem Zusammenhang klare Worte an Heidi Klum und ihre Sendung „Germany’s Next Topmodel“: „Ich würde dich an dieser Stelle gerne bitten, dass du das lässt – sehr jungen Seelen zu erzählen, dass irgendwas mit ihnen nicht oder noch nicht stimmt und dass das an ihrem Körper liegt.“

Der Sexismus hat System und Motive. Er ist Bestandteil der Unterdrückung der Frauen. 91 Prozent aller deutschen Frauen sind mit ihrem Körper unzufrieden. Mehr als 40 Prozent aller 10- bis 14-Jährigen machen bereits regelmäßig Diät. Nicht zuletzt ist der Sexismus eine Profitquelle: 1,8 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich für Diätmittel ausgegeben; in den USA jährlich vier Millionen Schönheits-OPs durchgeführt.

„Ich finde auch, dass wir echt was Besseres zu tun haben, als uns über so einen Quatsch Gedanken zu machen“, so Nora Tschirner weiter. „Wie wollen wir denn gesellschaftlich und politisch tiefgreifend weiterkommen, wenn wir alle mit dem Kopf im Spiegel festgeklemmt sind? Übrigens machen wir so einen Quatsch ja nicht mit, weil wir dumm, faul und bescheuert sind, sondern meist, weil wir in ein System reingeboren werden, das wir erst mal lernen müssen, zu hinterfragen.“

 

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