Wahlkampfauftakt in Hannover: "Hier wird Tacheles geredet!"

Die Hauptredner der Auftaktveranstaltung der Internationalistischen Liste/MLPD für Norddeutschland am Samstag waren die Spitzenkandidaten in Niedersachsen und Hamburg, Carmen Kinzel aus Braunschweig und Uwe Wagner aus Hamburg, zugleich Vorsitzender des MLPD-Landesverbands Nord.
Wahlkampfauftakt in Hannover: "Hier wird Tacheles geredet!"

Drei von VW-"Autovision" entlassene Leiharbeiterinnen protestieren gemeinsam mit der Internationalistischen Liste/MLPD (RF-Foto)

Die Kundgebung traf ins Schwarze. Der zentrale Platz in der prall gefüllten Fußgängerzone von Hannover gehörte an diesem Tag der Internationalistischen Liste/MLPD.

Protest gegen AfD-Provokation

Es war eine nicht hinnehmbare Provokation, dass gleich nebenan ein Stand der AfD genehmigt worden war. Genau richtig, vor Beginn der Auftaktveranstaltung dagegen den Massenprotest zu organisieren und den Abbau der Standes zu verlangen. Das offene Mikrofon war sofort von Passanten umringt, viele nahmen diese Gelegenheit wahr, ihren Protest gegen die AfD auszdrücken und sie zum Verlassen des Platzes aufzufordern.

 

Tags zuvor hatte die AfD-Chefin Frauke Petry das Verbot der Internationalistischen Liste/MLPD gefordert. Das zeigt das wahre Gesicht der AfD. Sie ist eben nicht eine Protestpartei gegen das Establishment, sondern richtet sich aggressiv antikommunistisch gegen die Arbeiterbewegung und jede antikapitalistische Alternative. Es traf auf große Zustimmung, dass hier der praktische Widerstand organisiert wurde.

"Grüne Lunge muss erhalten bleiben"

Begeistert wurde eine Demonstration der Kleingärtner begrüßt, die zeitgleich über den Platz marschierte. Sie protestierten dagegen, dass ihre Kleingärten zugunsten von Bauland für Wohnungen plattgemacht werden sollen. Wir waren uns einig: diese grüne Lunge muss erhalten bleiben! Die Demonstranten solidarisierten sich mit uns im Protest gegen die AfD. Mit guten Wünschen ausgestattet zogen sie weiter.

Schulleitung will Einsatz verhindern

Carmen Kinzel berichtete von drei erfolgreichen Wahlkampfeinsätzen bei VW Wolfsburg. An einer Wolfsburger Berufsschule, in der vor allem VW-Azubis zur Schule gehen, traf der Einsatz der Internationalistischen Liste/MLPD nicht zufällig auf massiven Widerstand der Schulleitung. Sie versuchte, den Einsatz zu verhindern, stahl dazu sogar ein ganzes Paket unserer Wahlprogramme, um sie dann nach Aufforderung der Polizei wieder herauszugeben zu müssen.

 

Sie berief sogar noch am selben Tag eine Krisen-Konferenz der Lehrer ein, um sie darauf zu verpflichten, auf keinen Fall mit den Vertretern der Internationalistischen Liste/MLPD zu sprechen. Der Schuss ging nach hinten los! Als am nächsten Tag die Wahlhelfer wieder vor der Schule standen, war das Interesse geweckt. Es gab eine regelrechte Massendiskussion, auch mit vielen VW-Lehrlingen.

Begeisternder Auftritt von vier Leiharbeiterinnen

Vier Leiharbeiterinnen traten voller Stolz und Kampfesmut gegen die erniedrigende Behandlung der VW-eigenen Leiharbeitsfirma „Autovision“ an, die sie Anfang August aus heiterem Himmel auf die Straße gesetzt hat. Das ist die Realität des von VW und der Betriebsratsspitze so hochgelobten „Zukunftspakts“. Das große Transparent der Arbeiterfrauen und ihr engagierter Beitrag drückte den Kampfgeist aus, der auch die ganze Auftaktveranstaltung prägte und beflügelte.

Programm zeigt Vielfalt und Lebendigkeit

Das Programm zeigte, wie lebendig das Internationalistische Bündnis aufgestellt ist: Der Jugendverband REBELL mit seinem Lied »Die Zeit ist reif« und den T-Shirts »100 Jahre Oktoberrevolution«; Merve Öner, Kandidatin der ATIF auf der Landesliste Niedersachsen, die die Verfolgung türkischer Revolutionäre in Deutschland anprangerte und voller Stolz betonte, dass mit der Kandidatur der Internationalistischen Liste/MLPD erstmalig zwei politische Gefangene auf einem Wahlzettel stehen; das bekannte antifaschistische Lied »Bella ciao« in drei Sprachen, gesungen von einer kurdischen Sängerin; der Auftritt der Arbeiterplattform und der Plattform der Powerfrauen und -mädchen im Internationalistischen Bündnis; die Vorstellung von Kandidaten der Landesliste Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bremen und Direktkandidaten aus Hannover, die mit ihrem Offensivgeist und Optimismus begeisterten.

Engagierte Diskussionen

Der Stand der Internationalistischen Liste/MLPD stieß auf großes Interesse ebenso wie die Stände von ATIF, REBELL und MLPD. Selbstgemachte Marmelade, heiße Waffeln, Getränke, Kaffee und Kuchen beim „Café Nordlicht“ , im Siebdruck hergestellte T-Shirts mit Losungen der Wahlplakate – all das zeigte: die Internationalistische Liste/MLPD lebt und praktiziert die Initiative von unten. Bis weit nach Ende der Veranstaltung zogen sich die engagierten Diskussionen hin.

"Hier wird Tacheles geredet"

Mit der "Internationale" endete die Auftaktveranstaltung, aber noch lange nicht die Auseinandersetzungen um eine gesellschaftliche Alternative. Es gab hunderte Gespräche mit interessierten Passanten und Teilnehmern. Viele zeigten sich  beeindruckt vom kämpferischen Charakter und dem konsequent linken Standpunkt.

 

Typisch ein Kollege, der zufällig dazu gestoßen war und den Beiträgen aufmerksam folgte: "Ich war schon immer links, aber nicht so links wie hier. Aber das ist o.k. Nicht so wie bei der SPD, da war ich lange Mitglied, die kannst du vergessen. Sehr gut, dass hier praktisch gegen die AfD aufgetreten wird. Und - hier Tacheles geredet!"

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