Jetzt unbefristeter Streik in allen Stahlbetrieben!
Stahlarbeiter bei einer Kundgebung am 3. Mai in Duisburg (RF-Foto)
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Heute morgen legten 60 Kollegen des Warmbandwerks bei thyssenkrupp in Duisburg die Arbeit nieder und zogen vor das Tor 1. Auch die Frühschicht des Kaltbandwerks 2 marschierte dorthin. Die Mittagsschicht wollte es ihr nachtun.
Richtige Antwort auf Fusionspläne
Die Stahlbetriebsgruppen der MLPD* stehen auf eurer Seite und werden alles Notwendige für den Erfolg dieses Kampfes beitragen. Wir sagen: Das ist die richtige Antwort auf die heute Nacht veröffentlichte gemeinsame Absichtserklärung von thyssenkrupp und dem indischen Tata-Konzern über die Fusion ihrer Stahltöchter in Europa. Jetzt müssen sich die Stahlarbeiter in allen Standorten anschließen und zusammenstehen!
Notwendig ist ein gemeinsamer Kampf aller Stahlarbeiter gegen diese Angriffe auf Zehntausende Arbeitsplätze und unsere Zukunft. Die Fusion hat einzig und allein den Zweck, im Kampf um eine weltmarktbeherrschende Stellung an vorderster Stelle mitzumischen. Das macht Andreas Goss, CEO von thyssenkrupp Steel Europe, in seiner Erklärung von heute auch unmissverständlich deutlich.
Scheinheilige "Sorge" bürgerlicher Politiker
Tata und thyssenkrupp erwarten eine Profitsteigerung von 400 bis 600 Millionen Euro pro Jahr. Der thyssenkrupp-Vorstand versucht, uns das mit seiner aus dem Hut gezauberten Hochglanzerklärung auch noch als zukunftssichernd zu verkaufen. Ein Kollege fragte, „ob die sich das Drehbuch in Hollywood haben schreiben lassen“. Tatsächlich sind diese Ziele nur auf dem Rücken der Kolleginnen und Kollegen zu erreichen, vor allem durch die massenhafte Vernichtung von Arbeitsplätzen.
Verschiedene bürgerliche Politiker erklären jetzt ihre "Sorge". Dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsident Armin Laschet fällt jetzt ein, dass "die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und damit auch der Erhalt der Arbeitsplätze ... im Zentrum stehen“ müssten. Es sind aber gerade die "Zukunftspläne" der Kapitalisten, die zum Arbeitsplätze-Kahlschlag führen.
"Das Schlimmste vermeiden"?
Weder auf die scheinheilige "Sorge" von Laschet noch auf Martin Schulz oder Andrea Nahles, weder auf Landes- noch Bundesregierung können wir setzen. Das hat uns Hannelore Kraft (SPD) bei Opel in Bochum lebhaft vorgeführt. Sie spielten die Begleitmusik dafür, dass bei Opel, Nokia, im Bergbau und bei Stahl ganze Werke geschlossen und Zehntausende Arbeitsplätze vernichtet wurden.
Günter Back, Betriebsratsvorsitzender von thyssenkrupp, sagte heute der Rheinischen Post, der Betriebsrat habe jetzt „die Aufgabe, diese aus seiner Sicht falsche Entscheidung mitzugestalten“, um „das Schlimmste zu vermeiden". Wir wissen genau, wohin dieser Kurs der Kapitulation führt: Hunderttausende Arbeitsplätze, die die Jugend für ihre Zukunft braucht, wurden in den letzten Jahrzehnten unter diesem Motto und mit faulen Versprechungen vernichtet.
Jetzt sind Konsequenzen gefragt:
Kampf um jeden Arbeitsplatz auf Kosten der Profite - nicht zuletzt für die Zukunft der Jugend!
Alle Stahlarbeiter aller Standorte müssen sich anschließen und unbefristet in den Streik treten!
Kein Zurück hinter die erkämpften Errungenschaften der Stahlarbeiter!
Machen wir die IG Metall zur Kampforganisation!
Die breite Solidarität der anderen Belegschaften, Familien, der Bevölkerung im Ruhrgebiet und darüber hinaus ist den Stahlarbeitern sicher!
Hier ein Flugblatt mit dem gleichen Text im pdf-Format
* Bei TKSE Duisburg, HKM Duisburg, TKSE Gelsenkirchen, TKSE Dortmund, TKSE Bochum, Stahlbetriebe Hagen, Witten und Eisenhüttenstadt