100 Jahre nach der Eroberung des Frauenwahlrechts: Feiert den Internationalen Frauentag!

21.2.2019 - 1911 fand zum ersten Mal der Kampftag für die Befreiung der Frau statt – auf Initiative der Kommunistin Clara Zetkin. Mutige Frauen haben sich seitdem viele Rechte erkämpft und reagieren zu Recht rebellisch, wenn rechte Regierungen diese wieder zunichte machen wollen: Millionenproteste von Frauen in den USA begleiten Trumps Amtszeit von Anfang an. In Brasilien demonstrierten vor allem Frauen gegen den faschistischen und extrem frauen­feindlichen Präsidenten Bolsonaro.
100 Jahre nach der Eroberung des Frauenwahlrechts: Feiert den Internationalen Frauentag!

Gemeinsam kämpfen, aber auch feieren und tanzen - wie hier im lezten Jahr in Hagen (rf-foto)

Unter dem Motto #NiUnaMenos („Keine einzige [Frau] weniger!“) gingen in Argentinien zunächst ein halbe Million auf die Straße, dann in den Nachbarländern und nun Millionen in der ganzen Region. Arbeiterinnen kämpfen für die Aufwertung ihrer Arbeit und höhere Löhne. In Rojava/Nordsyrien erkämpften Frauenverteidigungseinheiten führend die Befreiung vom faschistischen IS und bedeutende Schritte vorwärts zur Befreiung der Frau, für Demokratie und Freiheit. In „aller Herren“ Länder müssen heute noch bzw. wieder Frauen um ihr Recht auf selbstbestimmten Schwangerschaftsabbruch kämpfen – und machen das massenhaft. Vor allem aber wollen Frauen auf der ganzen Welt eine lebenswerte Zukunft für sich und ihre Kinder und suchen dafür gesellschaftliche Alternativen!

Frauenpower gegen rechte Regierungen und bürgerliche Parteien stärken!

Es ist ein Mythos, dass in Deutschland die Frauenfrage bei der Regierung in guten Händen sei. Die Rechtsentwicklung der Regierung und bürgerlichen Parteien verschärft die Polizeigesetze, unterhöhlt das Asylrecht, bereitet Angriffe auf die Arbeiterinnen und Arbeiter und ihre Familien vor und hält nicht zuletzt am §219 fest. Trotz verschiedener Zugeständnisse gerade in der Frauen- und Familienpolitik entwickelt und politisiert sich das Frauenbewusstsein: Die Beschäftigten der Uni-Kliniken in NRW erkämpften ausdrücklich gegen Gesundheitsminister Jens Spahn mehr Personal und höhere Löhne. Auch in den aktuellen Tarifrunden im öffentlichen Dienst und der Textilindustrie gibt es große Kampfbereitschaft. Im Daimler-Werk in Kölleda/Thüringen bestehen die Arbeiterinnen auf das Recht auf Dauerfrühschicht für Alleinerziehende. Auch gegen zunehmende Repressio-
nen finden große Jugendproteste für den Stopp von Kohleverbrennung statt – mit vielen jungen Frauen und Mädchen an der Spitze. Der Frauenpolitische Ratschlag wird 2019 unter dem Motto „Couragierte Frauen kämpfen gegen rechte Regierungen – weltweit!“ stattfinden.

Der Kampf gegen die Rechtsentwicklung muss gestärkt werden. Die MLPD steht dafür, in dieser Bewegung den Blick auf die nötige revolutionäre Veränderung zu weiten. Als vor 100 Jahren der revolutionäre Sturm der Novemberrevolution durch Deutschland fegte, erreichte er nicht nur das Ende des Krieges und die Abschaffung der Mo­nar­chie, sondern auch die weitestgehenden Fortschritte in den Frauenrechten. Das Frauenwahlrecht wurde erkämpft! Das Ergebnis des Kampfes war aber lediglich die Errichtung einer bürgerlichen Demokratie. Aufgrund brutaler Unterdrückung, weil die Revolutionäre viel zu lange in der SPD verblieben und die KPD erst an der Jahreswende 1918/19 gegründet wurde, konnte die revolutionäre Bewegung in Deutschland nicht den erfolgreichen Weg der Oktoberrevolution 1917 in Russland fortsetzen.

Diese grundsätzliche, revolutionäre Veränderung bleibt die Herausforderung, um wirkliche Befreiung der Frau in einer sozialistischen Gesellschaft zu erreichen. Die Tendenz zur Reaktion und die besondere Ausbeutung und Unterdrückung der Masse der Frauen ist im Kapitalismus systemimmanent. Die bürgerliche Staats- und Familienordnung ist das notwendige, für das System unverzichtbare Gegenstück zur kapitalistischen Ausbeutung der Lohnarbeit. Wir erleben das mit einer immer größeren Belastung durch den alltäglichen Spagat zwischen Beruf, Haushalt, Kinder und Pflege von kranken Angehörigen, durch Mobbing und Sexismus. Frauen bekommen immer noch 23 Prozent weniger Lohn – da ist (Alters)armut vorprogrammiert. Die kämpferische Frauenbewegung muss entschieden mehr gesellschaftsverändernde Verantwortung übernehmen und sich zusammenschließen mit der Arbeiterbewegung, der rebellischen Jugend. Die Voraussetzungen dafür sind gut! Deshalb:

Neue Zeiten erfordern neue Entscheidungen, Frauen und Mädchen, organisiert euch!

Die MLPD ist die Partei der Befreiung der Frau – letztendlich im echten Sozialismus. Damit der Kampf um die heutigen Forderungen als Schule des Kampfes für den echten Sozialismus mit ganzer Kraft geführt werden kann, muss die MLPD durch entschieden mehr Frauen und Mädchen gestärkt werden. 44 Prozent unserer Mitglieder sind Frauen, in manchen Leitungen sogar noch mehr – der höchste Frauenanteil bei einer Partei in Deutschland! Unsere Parteivorsitzende ist die erste Arbeiterin an der Spitze einer revolutionären Partei in Deutschland. Die MLPD, Frauen sowie die männlichen Genossen setzen sich mit aller Kraft dafür ein, dass ­Frauen und Mädchen den Kampf um ihre Zukunft bewusst und selbstbewusst revolutionär in die Hand nehmen. In unseren Parteigruppen organisieren wir gemeinsame revolutionäre Kleinarbeit und Ausbildung, schließen die Arbeiterfamilien, Frauen und Jugendlichen im Kampf zusammen. Aber: „Ich weiß jetzt schon nicht, wo mir der Kopf steht …“ Eben! Solange die Profitwirtschaft regiert, wird sich an der Zerreißprobe nichts ändern. Organisiert helfen wir uns auch gegenseitig im täglichen Leben. Begeistert von den 5,5 Millionen Beteiligten am Streik am 8. März 2018 in Spanien findet der Gedanke auch in Deutschland Zuspruch – berechtigt, harte Zeiten erfordern auch harte Kampfmaßnahmen. Wenn es aber im bundesweiten Aufruf heißt: „wir streiken, weil wir uns nicht länger ausbeuten lassen, weder zu Hause noch auf der Arbeit“, führt das in die Irre, weil es auf die Spaltung von Männern und Frauen hinausläuft. Die Orien­tierung auf den Geschlechterkampf schwächt die Frauenbewegung! Familienarbeit ist – bei aller Belastung – keine kapitalistische Ausbeutung. Ihr Wert bleibt in der Familie und wandert nicht – wie die Ausbeutung am Arbeitsplatz – auf direktem Weg zum Großteil in die Tasche des Kapitalisten. Die MLPD fordert an diesem 8. März konkret insbesondere kostenlose qualifizierte Kinderbetreuung. Tragt in die aktuellen Kämpfe den Gedanken: „8. März 2019 – auch Streiktag für Frauen­rechte: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich! Kostenlose und gründliche Gesundheitsvorsorge und Pflege!“

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