Initiativgruppe Hafen der MLPD in Hamburg gegründet

Der Hamburger Hafen ist der neuntgrößte Containerhafen der Welt. Zu den 62.000 Arbeitsplätzen unmittelbar im Hafen kommen weitere 78.000 in hafenabhängigen Bereichen. Hier sind die großen Hafenbetriebe wie HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG), Eurogate oder Gesamthafenbetriebe ansässig, aber auch die Bloom&Voss-Werft, Güterbahnhöfe, zahllose Logistikfirmen usw. 95 Prozent des Ferngütertransports im Welthandel gehen über die Häfen, in der EU über 60 Prozent. Damit erhalten die Hafenarbeiter in der internationalen Produktion eine wachsende Bedeutung. Derzeit gibt es immer wieder Streikaktionen von französischen Hafenarbeitern gegen Privatisierungsabsichten oder in der Türkei für bessere Arbeitsbedingungen. Die Hafenarbeiter haben mit dem europaweiten Kampf gegen das „Port Package II“ 2005 ein bedeutendes Signal gesetzt. Mit der Gründung des Landesverbands Nord-West der MLPD im Frühjahr 2008 wurde auch beschlossen, dass die MLPD eine organisierte Arbeit im Hafen beginnt. Im Juni war es dann soweit – es wurde die Initiativgruppe Hafen gegründet.

Mitglieder der MLPD Hamburg begannen zusammen mit Freunden und Kollegen diese hoch spannende, aber auch nicht ganz leichte Arbeit. Sie alle verbindet, dass ihnen der Hamburger Hafen sehr am Herzen liegt – insbesondere die Situation der Hafenarbeiter sowie anderer Beschäftiger dort und ihrer Familien, aber auch ihre Geschichte, Kultur … Beim ersten Treffen wurde diskutiert, dass wir mit unserer Initiativgruppe Hafen dazu beitragen, dass

• unter den Hafenarbeitern die MLPD als sozialistische Alternative bekannt gemacht und verankert wird;

• die internationale Solidarität und der gemeinsame Kampf der Hafenarbeiter weltweit organisiert werden;

• die Geschichte, das Leben der Hafenarbeiter und ihrer Familien, der Hafenalltag und die ganze Ausstrahlung als Tor zur internationalen Arbeiterbewegung für alle Interessierten erfahrbar wird.

Die Zeit reichte kaum aus, um alle interessanten Fragen und Aspekte einer solchen Arbeit am Hamburger Hafen zu besprechen. Wir konzentrierten uns an diesem Abend darauf, ein Arbeitsprogramm der Initiativgruppe zu überlegen, wofür sich auch gleich Verantwortliche meldeten: So wollen wir die Bedeutung des Freihafens in den Zeiten der Neuorganisation der internationalen Produktion, die unterschiedlichen Betriebe und Zusammensetzung der dort Beschäftigten, aber auch Fragen des Umweltschutzes, der technischen Veränderungen untersuchen.

Als erster Schritt der praktischen Solidarität wurde eine Resolution zur Solidarität mit den Hafenarbeitern in den USA verabschiedet, die am 1. Mai einen ganzen Tag gegen den Irak-Krieg in den Streik getreten waren.

Die Initiativgruppe Hafen trifft sich einmal im Monat. Alle interessierten Kolleginnen und Kollegen sind zur Mitarbeit eingeladen. Jeder packt da mit an, wo es ihm möglich ist. Wir wollen uns bei den Treffen immer ein aktuelles Thema in Verbindung mit den Anliegen der Hafenarbeiter vornehmen und gemeinsam beraten, was wir in der Praxis unternehmen. Für den Juli haben wir eine Erkundungsfahrt in und durch den Hafen geplant. Da geht es auch darum, gute „Verkaufsstellen“ für den Einsatz der „Roten Fahne“ oder das Verteilen von Flugblättern zu erkunden. Und natürlich wollen wir die Zusammenarbeit und Kontakte zu Hafenarbeitern festigen und ausbauen. Gleiches gilt auch für die internationale Zusammenarbeit. Hier freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit niederländischen Genossen der GML/Rode Morgen und insbesondere ihre Erfahrungen aus der Arbeit im Hafen von Rotterdam. Im Herbst soll es dazu ein erstes gemeinsames Treffen geben.

 

 

„Einmal noch nach Bombay, einmal nach Hawaii …“

Viele Geschichten und Lieder drehen sich um die Seefahrt und den Hafen. Auch das ist eine wichtige Seite für die Arbeit der MLPD unter Hafenarbeitern. Ein alter Hamburger Shanty bringt zum Ausdruck, wie die Menschen hier durch den Hafen weltoffen geprägt werden – und dennoch ihre Wurzeln in ihrer Stadt haben:

„Einmal noch nach Bombay, einmal nach Hawaii,

Einmal noch nach Rio,

einmal nach Shanghai,

Einmal durch den Suez,

und durch den Panama,

Wieder nach Sankt Pauli – Hamburg Altona“

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