Clara Zetkin

Am 5. Juli 1857 wurde Clara Zetkin die Sozialistin und Vorkämpferin für die Befreiung der Frau im sächsischen Wiederau geboren. Bis weit in bürgerliche Kreise ist Clara Zetkin als Initiatorin des Internationalen Frauentags bekannt, der 1911 von einem internationalen Sozialistinnenkongress ins Leben gerufen wurde.
Clara Zetkin

Einiges haben sich die Frauen seither erkämpft: das Frauenwahlrecht, das Recht auf Berufstätigkeit und Ausbildung - aber sind dadurch die Anliegen von Clara Zetkin heute erledigt, die Frauen befreit?
Keineswegs: die gesellschaftliche Ungleichheit der Masse der Frauen ist mit dem kapitalistischen Gesellschaftssystem unlösbar verbunden. In niedrigeren Löhnen und Renten, in größerer Bürde bei der Bewältigung familiärer Aufgaben drückt sich die Tatsache aus, dass die bürgerliche Familienordnung das unverzichtbare Gegenstück zur kapitalistischen Ausbeutung der Lohnarbeit ist.

Was von der bürgerlichen Geschichtsschreibung gerne unter den Tisch gekehrt wird: Clara Zetkin war mehr als eine Fraucherechtlerin. Ein Leben lang hat Clara Zetkin nach Wegen gesucht, die Masse der Frauen für den Kampf für ihre Selbstbefreiung zu organisieren. Zunächst in der damals noch revolutionären SPD war sie Herausgeberin der Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“ mit großer Verbreitung. Als die SPD-Führung im Jahr 1914 Kriegskredite für das Kaiserreich bewilligte, gehörte Clara Zetkin mit ihren Freunden Franz Mehring, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zur revolutionären Opposition des „Spartakusbundes“, aus dem nach Kriegsende die Kommunistische Partei Deutschlands hervorging. Zu spät – wie der enge persönliche Freund Lenin immer wieder gemahnt hatte.

Clara Zetkin übernahm nach der Ermordung von Liebknecht und Luxemburg führende Aufgaben in der jungen Partei, reiste häufig in die Sowjetunion, begeistert vom Aufbau des ersten sozialistischen Landes der Welt. Krank und fast erblindet hielt sie am 30. August 1932 als Alterspräsidentin des Reichstags eine flammende Rede gegen das Aufkommen des Hitlerfaschismus und für den Zusammenschluss von Sozialdemokraten und Kommunisten im antifaschistischen Kampf. Nur wenige Monate später – am 20. Juni 1933 - starb sie in der Sowjetunion.

Clara ZetkinIhr schriftliches Erbe – zur Frauenfrage, zur Schulpolitik, zu Kunst und Literatur – bietet heute noch viele Anregungen. Sie blieb dabei – beispielsweise in der einseitigen Abgrenzung von den „feindlichen Schwestern“ der bürgerlichen Frauenbewegung nicht ohne Fehler. Aber entgegen aller antikommunistischer Vorbehalte und kleinbürgerlich-feministischer Spaltungsversuche steht Clara Zetkin für die Einheit von revolutionärer Arbeiterbewegung und kämpferischer Frauenbewegung.

Die MLPD hat besonders in der Streitschrift „Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau“ eine kritische und schöpferische Würdigung ihres Lebenswerks geleistet.

 

(aus www.rf-news.de vom 5. Juli 2007)

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