Offensiv und europaweit gegen „Power8“ - Solidarität im Kampf um jeden Arbeitsplatz

Flugblatt der MLPD zum internationalen Aktionstag der Belegschaften bei EADS/Airbus (16.03.2007)

Am 16.3.2007 demonstrieren und streiken Kolleginnen und Kollegen von Airbus/EADS gemeinsam in sechs europäischen Ländern gegen das Ausbeutungs- und Arbeitsplatzvernichtungsprogramm „Power8“. Die zentrale Kundgebung in Deutschland wird in Hamburg stattfinden und eine der größten Demonstrationen dort in der Nachkriegsgeschichte werden. Ein denkwürdiger Tag für die europäische Arbeiterbewegung. Die MLPD unterstützt mit aller Kraft diese länderübergreifende Aktion. Sie ist ein Triumph der Klassensolidarität gegen die Standortkonkurrenz, die die Belegschaften nur spaltet und schwächt. Eine Belegschaft oder einen Standort können die Konzern-Chefs brechen, aber alle europäischen Belegschaften gemeinsam mit ihren Familien und der Unterstützung aus der Bevölkerung sind eine Macht. Mehr denn je gilt heute die zukunftsweisende Losung von Karl Marx: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“

„Power8“ - ein Ausbeutungsmaximierungsprogramm

„Power8“ nennt die Konzernspitze von EADS/Airbus ihr Programm der Reduzierung der Belegschaft um 22.000 bei gleichzeitiger Steigerung der Produktivität um 16 Prozent. Die Belegschaften der großen internationalen Übermonopole kennen alle ähnliche Programme unter den verschiedensten Namen. Der Zweck ist immer der gleiche: die Steigerung der Profite, um im Kampf um einen Spitzenplatz auf dem Weltmarkt die Nase vorn zu haben. „Cash-Maximierung“ nennt das EADS/Airbus-Boss Louis Gallois ganz offen.

Im Flugzeugbau streiten heute nur noch zwei Konkurrenten um den Weltmarkt. Sie sind besonders augenfällig mit den verschiedenen Staatsapparaten in den jeweiligen Ländern verschmolzen und beide erzielen Maximalprofite. Das reicht ihnen aber auf der heutigen Stufe der internationalen kapitalistischen Produktion nicht mehr aus. Das kapitalistische Gesetz der Akkumulation des Kapitals zwingt ihnen eine gegenseitige Vernichtungsschlacht um die Weltmarktbeherrschung auf. Damit werden die Airbus/EADS- und die Boeing-Belegschaften sowie die Kollegen der jeweiligen Zulieferer, die die modernsten High-Tech-Flugzeuge bauen, in eine nie da gewesene Konkurrenz untereinander gestürzt. Sie sollen das Kanonenfutter auf diesem Schlachtfeld spielen. Hier entlarvt sich auch Angela Merkels Lebenslüge von den angeblich „zukunftssicheren High-Tech-Arbeitsplätzen“. Im Kapitalismus gibt es keine sicheren Arbeitsplätze!

Der Weg der Arbeiteroffensive!

Der Kampf um die Arbeits- und Ausbildungsplätze bei Airbus/EADS muss mit aller Härte und auf Kosten der Profite geführt werden. Wenn die Konzernspitze jammert, „ein Streik schadet Airbus“, meinen sie damit nur die Airbus-Profite, nicht aber die Löhne, Arbeitsplätze und die sozialen Rechte der Belegschaften. Ein europaweiter Streik würde Konzernspitze und Regierungen noch tiefer in die politische Defensive drücken und kann „Power8“ komplett zu Fall bringen. Ein solcher Streik wird riesige Sympathie und Unterstützung gewinnen, weil er den Weg der Arbeiteroffensive geht - sich nicht mehr den Profitinteressen ewiggestriger Monopolkapitalisten unterordnet. Die Airbus/EADS-Belegschaften können so ein positives Signal für die Arbeiterklasse in ganz Europa geben, die vor ähnlichen Fragen steht.

Neue Politiker braucht das Land!

Auf der IGM-Kundgebung in Hamburg werden auch die Ministerpräsidenten der vier „Airbus-Bundesländer“ sprechen. Sie alle sind aber Repräsentanten der großen Berliner Koalition. Diese hat „Power8“ durchgewinkt und sich sogar über die „nationale Ausgewogenheit“ gefreut. In den 1990er Jahren vollzogen sich Veränderungen in der Rolle des Staates zu einem Dienstleister der internationalen Monopole. Dem haben sich diese Politiker vollständig untergeordnet. Die Profite von Airbus sind ihnen heilig und ihre Bekundungen zur Unterstützung der Belegschaften entsprechend scheinheilig. Die Große Koalition und die jeweiligen Landesregierungen betreiben selbst eine Politik der Arbeitsplatzvernichtung im öffentlichen Dienst.

Was also haben sie auf einer solchen Protestkundgebung zu suchen? Sprechen sollen stattdessen die kämpferischen Vertreter der Belegschaften, um sich die gegenseitige Solidarität im Kampf zuzusichern! Die MLPD wird entsprechend ihren Möglichkeiten alles tun, um Unterstützung und Solidarität für den Kampf der Airbus/EADS-Belegschaften zu organisieren. Im Kampf um die Arbeitsplätze macht sich die MLPD besonders für die Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich von Montag bis Freitag stark. Sowie für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht, das in Deutschland im Gegensatz zu verschiedenen anderen Ländern (z.B. Frankreich) nicht gegeben ist.

Für den Kampf um die Arbeitsplätze brauchen wir auch kampfstarke, demokratische und überparteiliche Gewerkschaften. Gewerkschaften, die nicht vor lauter Rücksicht auf die SPD in der Regierung die Faust immer nur in der Tasche ballen. Dafür brauchen die IG Metall und die anderen DGB-Gewerkschaften viele neue und aktive Mitglieder!

Werdet selbst aktiv für die Zukunft!

Eine revolutionäre Politik im Interesse der Arbeiterklasse braucht eine starke revolutionäre Partei. Wer mithelfen will, kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung zu überwinden, den laden wir ein, sich darüber zu informieren und Mitglied der MLPD zu werden. In einer sozialistischen Gesellschaft werden die Produktionsmittel zum gemeinsamen Eigentum des gesamten werktätigen Volkes. Produziert wird nicht mehr für den Profit einiger Weniger. Die materiellen und kulturellen Bedürfnisse der Menschen sind im echten Sozialismus die zentrale Zielvorgabe der Produktion.

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