26.11.08: Für eine internationale Einheitsfront zur Rettung der Umwelt vor der Profitgier!

26.11.08 - Mit dieser Aufforderung wendet sich eine von 20 Organisationen aus 18 Ländern bis heute unterschriebene "Gemeinsame internationale Erklärung zum Weltklimatag" am 6. Dezember 2008 an die Öffentlichkeit.

Die Erklärung hat folgenden Wortlaut:


Die Welt befindet sich in einem Prozess des beschleunigten Umschlags in eine globale Umweltkatastrophe

In den letzten 20 Jahren haben verheerende Naturkatastrophen sprunghaft zugenommen, die auf die weltweite Klimaveränderung zurückgehen. Ein erheblicher Teil der Weltbevölkerung ist bereits direkt von den Auswirkungen massiver Umweltzerstörungen und Klimaveränderungen betroffen. Es sind vor allem die ärmsten Länder und die breiten Massen, die die Hauptlast der Umweltzerstörung zu tragen haben.

Der beschleunigte Umschlag in eine weltweite Umweltkatastrophe erfasst wesentliche Lebensgrundlagen der Menschheit in der Landwirtschaft, der Nutzung der Weltmeere, der Wälder, der schleichenden Vergiftung durch Chemikalien und Feinststäube, sowie wachsende Müllberge. Zu den Hauptursachen gehören die einsetzenden drastischen Klimaveränderungen durch steigende Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Stickoxide und Methan und der weltweite Raubbau an natürlichen Ressourcen.

In wenigen Jahren werden 42 Prozent der Weltbevölkerung an Wasserknappheit leiden und Millionen vor sich ausbreitenden Wüsten fliehen, während in anderen Teilen der Welt ganze Inseln und Küstenstriche von dauerhafter Überflutung bedroht sind. Der US-Imperialismus, weltweit der größte Umweltverbrecher, bereitet bereits den Einsatz von "Mini-Nukes" (Mini-Kernwaffen) gegen die erwarteten Ströme von "Öko-Flüchtlingen" vor

II. Diese Situation fordert die Massen weltweit zum aktiven Widerstand gegen die imperialistischen Umweltverbrechen und zum Aufbau einer länder- und kontinentübergreifenden kämpferischen Umweltbewegung heraus

Mit dem imperialistischen Ökologismus, der nichts anderes ist, als im Namen des Umweltschutzes das Streben nach Weltherrschaft zu betreiben, verhindert das internationale Finanzkapital wirksame Maßnahmen gegen die Umweltzerstörung. Eine in den 1970er und 1980er Jahren entstandene kleinbürgerlich geprägte Umweltbewegung wurde unter dem Einfluss des imperialistischen Ökologismus weitgehend zersetzt und beschränkte sich mehr und mehr auf Appelle und gemeinsame "Runde Tische" mit UNO-Konferenzen und Konzernen. Der kleinbürgerliche Ökologismus betrieb so die Unterordnung der Umweltbewegung unter die Raubbau treibenden internationalen Monopole und Konzerne.

In Verbindung mit dem offensichtlichen Scheitern der imperialistischen Klimapolitik entstand eine neue weltumspannende Umweltbewegung. In vielen Ländern kam und kommt es zu kämpferischen Aktionen und Massenkämpfen einer neuen Umweltbewegung. In den vom Imperialismus ausgebeuteten und unterdrückten Ländern ist der Kampf häufig mit dem Kampf gegen die neokoloniale Ausplünderung und die umfassenden Umweltschäden durch Rohstoffraubbau, Pipelineprojekte, Müll- und Giftmüllexporte, Agrarmonokulturen usw. verbunden. Der Kampf zum Erhalt der natürlichen Umwelt muss sich mit dem antiimperialistischen Kampf für nationale und soziale Befreiung gegen die internationalen Konzerne und ihre Regierungen durchdringen.

III. Die globale Umweltkrise als Begleiterscheinung des Kapitalismus

Mit dem Übergang zur kapitalistischen Produktion erfuhr das Verhältnis von Mensch und Natur eine grundlegende Änderung. Der Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur nahm erstmals eine Form an, die die Möglichkeit der Zerstörung von Einheit und Natur in sich birgt. Karl Marx wies schon in seinem Werk "Das Kapital" auf diese Zerstörungskraft des Kapitalismus hin: "Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen allen Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter." (Marx/Engels, Werke, Bd. 23)

Die Umweltkrise ist eine Begleiterscheinung der allgemeinen Krise des Kapitalismus und muss durch den aktiven Widerstand gegen die imperialistische Politik bekämpft werden. Dazu gehört auch der entschlossene Kampf gegen die Behinderung der Entwicklung und Anwendung von Zukunftstechnologien durch die internationalen Monopole, die jedoch die Entwicklung neuer Produktivkräfte der Kreislaufwirtschaft nicht aufhalten können. Wissenschaftler sind dabei, z.B. mit der Bionik fächerübergreifende Ansätze für eine Verbindung von Biologie und Technik zu entwickeln.

Einen allumfassenden Schutz der natürlichen Umwelt wird es jedoch erst geben, wenn den verantwortlichen Profiteuren des internationalen Kapitals die Herrschaft entrissen wird. Deshalb ist für die Marxisten-Leninisten international der Kampf zum Schutz der natürlichen Umwelt aufs Engste mit dem Kampf für eine sozialistische Alternative verbunden.

IV. Die internationale marxistisch-leninistische und Arbeiterbewegung ist herausgefordert, ihre Verantwortung für den Kampf zum Erhalt und Schutz der natürlichen Lebenslagen wahrzunehmen
 
Wir, die unterzeichnenden revolutionären und marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen treten anlässlich des Weltklimatages am 6. Dezember 2008 dafür ein, einen weltumspannenden aktiven Widerstand gegen die Zerstörung der natürlichen Umwelt durch die Profitgier der internationalen Konzerne und ihrer imperialistischen Regierung zu organisieren.

Dies erfordert die Höherentwicklung der Umweltbewegung zu einer breiten internationalen Einheitsfront, länderübergreifende koordinierte und gemeinsame Aktionen gegen die imperialistische Umweltpolitik und die Organisierung des internationalen Erfahrungsaustausches.

Wir treten für folgende Forderungen und Losungen ein:
• Rettet die Umwelt vor der Profitgier - für Sofortmaßnahmen zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen!
• Sofortige Stilllegung aller Atomanlagen auf Kosten der Betreiber - für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen!
• Internationales Verbot der Abholzung der tropischen Regenwälder! Für den aktiven Schutz der Wasserressourcen!
• Ausbau und breiter Einsatz aller erneuerbaren Energien! Drastische Senkung des CO2-Ausstoßes! Sofortige Wende zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft!
• Weltweites und vollständiges Verbot von krebserregenden FCKWs und drastische Einschränkung der Verwendung von CKWs nur noch in geschlossenen Kreisläufen, damit sich die Ozonschicht vollständig erholen kann!
• Keine Verwüstung des bald freiliegenden Nordpolarmeeres durch Rohstoffausbeutung durch die imperialistischen Großmächte!
• Solidarität mit den revolutionären Befreiungskämpfen auf der ganzen Welt!

Werdet aktiv für eine Zukunft ohne Ausbeutung und imperialistische Unterdrückung – stärkt den Aufbau revolutionärer und marxistisch-leninistischer Parteien und Organisationen und ihre internationale Zusammenarbeit!


Unterzeichner: 
Bolivien, Kommunistische Partei (Marxistisch-Leninistisch-Maoistisch); Bulgarien, Widerstandsbewegung "23. September" (ausgenommen: 1. Teil der 2. Forderung); Chile, Chilenische Kommunistische Partei (Proletarische Aktion) PC(AP); Deutschland, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD); Deutschland, Palästinensische Gemeinde Wuppertal e.V.; Griechenland, Kommunistische Organisation Griechenlands (KOE); Indien, Progressive Organisation des Volkes (POP), Andhra Pradesh; Iran, Ranjbaran Partei des Iran; Italien, Partei des Komitees zur Unterstützung des Widerstands – für den Kommunismus (CARC); Konföderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Europa (ATIK); Luxemburg, Kommunistische Organisation Luxemburg (KOL); Niederlande, GML/Roter Morgen; Rumänien, Neue Kommunistische Partei (NPCR); Russland, Marxistisch-Leninistische Plattform; Schweiz, Arbeiterbildung Zürich; Serbien, Arbeiterpartei (Partija Rada); Tschechien, Kommunistische Partei der Tschechoslowakei-Tschechoslowakische Arbeiterpartei (KSC-CSSP); Türkei, TIKB (revolutionäres Proletariat); Türkei, Partizan; Türkei-Nordkurdistan, Bolschewistische Partei Nordkurdistan-Türkei (BP NK-T); Venezuela, Gayones - Proletarische Stimme; Arash Ganji; (Stand 2.12.2008)

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