Pfingstjugendtreffen unter antikommunistischem Bannstrahl? Damit wird die Stadt nicht durchkommen!

Vom 26.01.2005

Erklärung des Zentralkomitees der MLPD vom 26. 1. 05
zur aktuellen Platzverweigerung für das 12. Internationale Pfingstjugendtreffen in Gelsenkirchen

Die Stadt Gelsenkirchen versucht ein weiteres Mal, das Pfingstjugendtreffen (PJT) - wohl aus niedrigen antikommunistischen Motiven - zu verhindern. Wie die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) vom Zentralen Koordinierungsausschuss des PJT soeben erfuhr, wurden bereits mündlich gegebene Platzzusagen, bezogen auf das Gelände der ehemaligen Galopprennbahn in Horst, zurückgenommen.
Dagegen protestiert das ZK der MLPD entschieden!
Ausgerechnet in einer Zeit, in der die führenden Repräsentanten dieser Republik, Bundeskanzler Schröder und Außenminister Fischer, demonstrativ vor der internationalen Öffentlichkeit antifaschistische Betroffenheit über den Holocaust im KZ Auschwitz dokumentieren, in der die bürgerlichen Parlamentarier und die Medien Empörung kundtun über die dreiste Volksverhetzung durch die NPD-Abgeordneten im sächsischen Landtag, gerade da häufen sich Gerichtsurteile, in denen (neo)faschistischen Gruppen gegen den Willen der Bevölkerung die Straße frei gegeben wird. Da können die Sonntagsreden als Heuchelei bezeichnet werden! Mit solchen Verfügungen sollen die Demonstranten gezwungen werden, den antifaschistischen Charakter z. B. ihrer Montagsdemonstrationen aufzugeben und das Mitmarschieren grölender Faschisten zu akzeptieren. Dann wiederum tun die Medien so, als wären die Neofaschisten der NPD und DVU entschiedenste Gegner von Hartz IV.
In dieser Zeit versucht die Stadt Gelsenkirchen ein weiteres Mal, das Pfingstjugendtreffen mit Platzverboten zu verhindern. Vermutlich steht wieder einmal plumper Antikommunismus Pate bei diesem Vorgehen. Tatsächlich war es die MLPD, die den Gedanken und die Tradition des Pfingstjugendtreffens in den 1980er Jahren wieder aufgegriffen hatte. Das reicht schon aus, um diese Veranstaltung unter den antikommunistischen Bannstrahl zu stellen, obwohl das Pfingstjugendtreffen längst zur Veranstaltung vieler weiterer fortschrittlicher, demokratischer Organisationen und Initiativen geworden ist. Mit dem gleichen Argument könnte man auch den 1. Mai oder den Internationalen Frauentag am 8. März bekämpfen, denn auch sie entstanden als Kampftage der revolutionären Arbeiterbewegung.
Völlig haltlos wird unterstellt, die Massenveranstaltung, die in der Vergangenheit stets in vorbildlicher Art verlief, könne ein “nicht vorhersehbares Eigenleben entwickeln”, womit wohl vandalistische Übergriffe gegen die gepflegte Golfanlage und ihre Nutzer unterstellt werden. So wird mit fadenscheinigen Vorwänden an die traurige Tradition der Behinderung von nunmehr acht vorherigen Pfingstjugendtreffen in Gelsenkirchen angeknüpft, denen jeweils zunächst der Platz verweigert worden war.
Und das geschieht in der selben Woche, in der in Berlin von Seiten der Regierung ein “Antidiskriminierungsgesetz” eingebracht wurde, das ausdrücklich auch weltanschauliche Diskriminierung untersagen soll. So zeigen die Herrschenden, dass dieses Gesetz das Papier nicht wert ist, auf dem es steht. Sie denken nicht daran, auf ihren chronisch-stumpfsinnigen Antikommunismus zu verzichten, der nur ein Ziel kennt: Die Arbeiter-, Jugend- und Volksbewegung und natürlich die revolutionäre Arbeiterpartei MLPD sollen nach allen Regeln der Kunst unterdrückt, behindert und diskriminiert werden.
Aber es gibt auch eine andere Tradition, die Tradition des erfolgreichen überparteilichen Zusammenschlusses, des Kampfs um den Platz, der jeweils damit endete, dass von den Trägern des Pfingstjugendtreffens solidarisch und gemeinsam der Platz erstritten wurde! Wie bei der versuchten Verhinderung des Verkaufs des alten Sparkassengebäudes in Gelsenkirchen Horst an die MLPD, jetzt “Horster Mitte”, wird sich zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung die antidemokratischen Attacken zurückweist und voll hinter dem Pfingstjugendtreffen und der Verteidigung der demokratischen Rechte und Freiheiten steht.
Vorher freilich werden allerlei Behinderungen und Störmanöver veranstaltet, um die planmäßige Vorbereitung zu unterminieren, wodurch wohl wertvolle Zeit und Initiative zu Lasten der Vorbereitung und Mobilisierung in Anspruch genommen werden soll. Es ist für die Herrschenden eine peinliche Situation: Während sie nicht in der Lage sind, der Masse der Jugend eine Berufsausbildung, einen Arbeitsplatz, eine Perspektive in dieser Gesellschaft zu garantieren, gehen sie aus antikommunistischen Motiven gegen eine der größten Jugendveranstaltungen Deutschlands an Pfingsten vor, weil sie natürlich wissen, “wer die Jugend hat, hat die Zukunft”.

Proteste an den Oberbürgermeister von Gelsenkirchen, Baranowski, Fax: 02 09/169-2885 und an die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH (GGW), Fax: 02 09 - 7 06 10 50.
Der zentrale Koordinierungsausschuss des Pfingstjugendtreffens (ZKA) bittet um Kopien der Proteste: buero@pfingstjugendtreffen.de

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