Solidaritätserklärung des ZK der MLPD an die Infineon-Belegschaft in München-Perlach

vom 26.10.2005

Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD)
Zentralkomitee          

Gelsenkirchen, den 26. Oktober 2005

An die Infineon Belegschaft München-Perlach


Solidaritätserklärung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

seit Montag, 0.00 Uhr führt ihr einen entschlossenen Streik gegen die beabsichtigte Schließung eures Werkes mit über 800 Arbeitsplätzen durch den Siemens-Vorstand.
Herzlichen Glückwunsch zu eurer mutigen Entscheidung!

Der Streik zeigt offenkundig bereits starke Wirkung und wird in ganz Deutschland mit großer Sympathie und Solidarität verfolgt. Denn der Kampf um jeden Arbeitsplatz, die Auseinandersetzung darum, sich nicht mit Abfindungen oder Übergangslösungen in die Arbeitslosigkeit zufrieden zu geben, beschäftigt heute Millionen Arbeiter. Wir von der MLPD sind der Meinung: Es muss offensiv um den Erhalt der Arbeitsplätze und um neue Arbeitsplätze gekämpft werden! Das können wir nur erreichen, wenn die vorhandene Arbeit auf mehr Schultern verteilt wird. Dafür ist die Forderung nach der 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich von größerer Bedeutung.

Mit Empörung hören wir von Drohbriefen an euch und eure Familien, von Entlassungsdrohungen und sogar von massiver Polizeigewalt und unsäglichen Gerichtsurteilen, um Streikbrechern den Zugang in den Betrieb durchzusetzen.
Während die Vernichtung der Existenz für Hunderte von Arbeiterfamilien durch den Siemens-Vorstand legitim ist, wird der Widerstand dagegen kriminalisiert! Es soll mit dem Polizeieinsatz gegen eure Streikposten wohl auch ein bundesweites Exempel statuiert werden! Wir solidarisieren uns voll und ganz mit eurer Entscheidung, euch dadurch nicht einschüchtern zu lassen und versichern euch jede Unterstützung!

Die MLPD ruft daher bundesweit die Kolleginnen und Kollegen auf: 
* Entwickelt die Solidarität mit den kämpfenden Kollegen der Perlacher Infineon. Wir brauchen unser Recht auf Streik: Für ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht!
* Konzernweit kämpfen - das ist das Gebot der Stunde.
* Jeder abgebaute Arbeitsplatz fehlt der Jugend.  Kämpfen wir gemeinsam um jeden Arbeitsplatz und die Durchsetzung der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich.  
* Warten wir nicht ab. CDU/CSU und SPD planen umfassende Angriffe. Beteiligt euch an der Großdemonstration gegen die neue Regierung am 5.11. in Berlin!

Wir wünschen euch viel Erfolg in eurem Kampf gegen die Vernichtung der Arbeitsplätze. Lasst euch nicht unterkriegen.

Mit solidarischen Grüßen
Reinhard Funk

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