Banken, Macht der
Kapietel I.6, Seite 132ff
Die internationalen Großbanken als Triebkraft der Internationalisierung der kapitalistischen Produktion
Lenin bezeichnete es als einen der Grundprozesse beim
Hinüberwachsen des Kapitalismus in den Imperialismus, dass
sich auch die Banken in Monopole verwandeln und dass sich
in ihren Händen ungeheure Kapitalsummen zusammenballen:
»Die grundlegende und ursprüngliche Operation der Banken
ist die Zahlungsvermittlung. Im Zusammenhang damit ver-
wandeln die Banken brachliegendes Geldkapital in funktio-
nierendes, d. h. profitbringendes Kapital, sie sammeln alle und
jegliche Geldeinkünfte und stellen sie der Kapitalistenklasse
zur Verfügung.
In dem Maße, wie sich das Bankwesen und seine Konzentra-
tion in wenigen Institutionen entwickeln, wachsen die Banken
aus bescheidenen Vermittlern zu allmächtigen Monopolinha-
bern an, die fast über das gesamte Geldkapital aller Kapitalis-
ten und Kleinunternehmer sowie über den größten Teil der Pro-
duktionsmittel und Rohstoffquellen des betreffenden Landes
oder einer ganzen Reihe von Ländern verfügen.« (»Der Impe-
rialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus«, Lenin, Wer-
ke, Bd. 22, S. 214)
Die Verschmelzung des Bankkapitals mit dem Indus-
triekapital brachte das Finanzkapital hervor. Dadurch ent-
wickelten sich die Großbanken zu entscheidenden Machtzen-
tren des Imperialismus. Mit dem bargeldlosen Zahlungs-
verkehr kontrollieren die Banken heute die Geldzirkulation
der gesamten Gesellschaft: der Kapitalisten, des Staats, der
selbständigen Kleinbürger ebenso wie die der Arbeiter und An-
gestellten.
Die Neuorganisation der internationalen Produktion erfor-
dert Finanzoperationen, die oftmals die Kapitalkraft einzelner
Monopole übersteigen. Daraus leitet sich ein ökonomischer
Zwang zur Herausbildung international operierender
Großbanken ab.