Frauenpolitik, Befreiung der Frau
Um 66.000 Personen sank die Bevölkerung in Deutschland allein 2005. Ohne Zuwanderung wären es doppelt so viel gewesen. Noch nie wurden so wenige Kinder geboren. Die bürgerliche Familienordnung ist von einer chronischen Krise erfasst. In den alten Bundesländern sind bereits 7,5 Prozent der Arbeitsverträge befristet, in den neuen sogar 12,2 Prozent. Existenzunsicherheit, Arbeitslosigkeit und Armut werden zum Schreckgespenst von Millionen. Kein Wunder, dass sich viele Paare oft schweren Herzens gegen Kinder entscheiden.
Doch die Regierung kürzt die Familienförderung und konzentriert sie auf wohlhabende Familien, während Arbeiterfamilien und alleinerziehende Mütter mit dem Mindestsatz auskommen müssen. Den Frauen wird die Hauptlast der Familien- und Hausarbeit aufgeladen, aus der kein Profit herausgeschlagen werden kann. Zum „Dank“ dafür bekommen sie rund 25 Prozent niedrigere Löhne und Gehälter als ihre männlichen Kollegen. Eine Entlastung der Masse der Familien ist notwendig. Wir brauchen eine kostenlose, qualifizierte Ganztagsbetreuung der Kinder in Krippen, Kindergärten, Horten und Ganztagsschulen, die diesen Namen verdienen. Ausbau statt Abbau sozialer Einrichtungen!
Die Masse der Frauen ist in der kapitalistischen Gesellschaft besonders unterdrückt: mit Fesseln der bürgerlichen Moral und Religion werden politisch und gesellschaftlich aktive Frauen zu „Rabenmüttern“ oder „-töchtern“ gestempelt. Prostitution, Missbrauch, sexuelle Gewalt und Pornographie sind - zum Teil sogar staatlich gefördert - auf dem Vormarsch. Wir brauchen die strenge Bestrafung sexueller Ausbeutung und Gewalt, das Verbot und die strafrechtliche Verfolgung von Gewalt- und Kinderpornographie. Wir brauchen eine aktive Förderung von Frauen im gesellschaftlichen Leben gegen die „Zurück an den Herd“-Rufe reaktionärer Ewiggestriger.
(Aus 15-Punkte-Programm für eine politische Alternative zur CDU/CSU/SPD-Regierung)