100 Jahre Novemberrevolution - ein Text von Willi Dickhut
Binnen weniger Wochen erreichten die revolutionären Arbeiter und Soldaten mehr als in Jahrzehnten zuvor: demokratische Rechte und Freiheiten, Koalitionsrecht und Betriebsräte, Wahlrecht für Frauen, gewerkschaftliche, soziale und betriebliche Rechte. Der Kaiser wurde vom Thron verjagt und musste mit seinen Hofschranzen ins Ausland gehen.
Aber es gelang den Revolutionären nicht, ihr Ziel einer sozialistischen Republik nach dem Vorbild der russischen Oktoberrevolution zu erkämpfen. Der revolutionäre Kampfwille und Heldenmut der Massen war greifbar, aber es fehlte die Führung einer erfahrenen revolutionären Massenpartei.
In dieser Situation war es das traurige »Verdienst« der sozialdemokratischen und Gewerkschaftsführer, alles zu tun, um die Arbeiter wieder an den bürgerlichen Staat zu binden. Ihr Ziel: die Revolution auf kaltem Wege abzuwürgen. Als das nicht zum Erfolg führte, gingen die sozialdemokratischen Führer den Weg der brutalen und reaktionären Konterrevolution. Tausende revolutionäre Arbeiter und ihre Führer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden ermordet. Das Monopolkapital konnte sich an der Macht halten.
Willi Dickhut zieht in der vorliegenden Broschüre Lehren, wie ein neuer revolutionärer Anlauf erfolgreich sein kann: Es gibt keinen Weg zum Sozialismus ohne die Zerschlagung der bürgerlichen Staatsmacht und die Errichtung der Diktatur des Proletariats! Eine erfolgreiche Revolution ist nur möglich, wenn sie durch eine ideologisch-politisch klare, kampferprobte und unter den Massen verankerte marxistisch-leninistische Partei geführt wird.
Der 100. Jahrestag der Novemberrevolution, der bisher einzigen sozialistischen Revolution auf deutschem Boden, ist ein guter Anlass, sich diese Lehren ins Gedächtnis zu rufen. Zumal die bürgerlichen Medien nicht darauf verzichten werden, die verschiedensten antikommunistischen Legenden über diese Revolution zu verbreiten.
Die Broschüre ist ein Auszug aus dem Buch »Proletarischer Widerstand gegen Faschismus und Krieg« von Willi Dickhut. Er schrieb es in der tiefen Illegalität des Hitlerfaschismus als Schulungsmaterial für den aktiven proletarischen Widerstand.