Nr.21/03 23.5.2003: Kroatischer Medizinstudent, kurdischer Gemüsehändler, deutscher Apotheker
Rottenburg (Korrespondenz): Er ist Medizinstudent aus Kroatien, spricht gut deutsch und pflegt unsere schwerkranke gelähmte Genossin. Er sah bei ihr das AIDS-Buch liegen, stöberte darin herum und lernte so die MLPD kennen. Das Buch wollte er unbedingt kaufen und auch unser Parteiprogramm dazu. Kurz vor Ostern stellte ich ihm unser neues Buch "Götterdämmerung über der ,neuen Weltordnung`" vor, erläuterte ihm die wichtigsten Inhalte. Dabei konzentrierte ich mich auf die Auswirkungen der Monopolpolitik des Sozialabbaus im Gesundheitswesen, aber auch auf die Ursachen des Irak-Krieges. Ich ließ ihm das Buch ein paar Tage da. Dann kaufte er es mit großer Begeisterung und will es auch seinen Freunden anbieten.
Da ich sehr wackelig auf den Beinen bin, gehe ich mit einem Rollator (Rolleinkaufswagen) in die Stadt - in der Ablage stets das Buch dabei. Auf dem Marktplatz verkauft ein Kurde Obst und Gemüse. Zum ersten Mal waren wir in ein politisches Gespräch geraten, als ich ihn auf der großen Friedensdemo in Tübingen getroffen hatte. Das nahm ich nun zum Anlass, ihn auf die "Götterdämmerung" als eine sensationelle marxistische Analyse der Entwicklung des heutigen Weltkapitalismus im Allgemeinen und speziell auf die Neuaufteilung der Absatzmärkte und Rohstoffquellen unter den Imperialisten hinzuweisen. Ja, das interessiere ihn sehr. Ich überließ ihm das Buch drei Tage, dann kaufte er es.
Dann kam ich mit meinem Apotheker ins Gespräch. Ich fragte ihn nach der Geschäftslage der Apotheker. Die abverlangten Rabatte machen ihm schwer zu schaffen. Ich fragte ihn, ob ihn ein Buch interessiere, in dem über die Ursachen der krisenhaften Entwicklung dieses kapitalistischen Systems geschrieben wird und warum die SPD/Grünen-Regierung keine Rezepte anbieten kann, um aus der Misere herauszukommen. Bei Patienten wird gespart, aber auch bei den im Gesundheitswesen Beschäftigten - während die Monopole der Pharma- und Medizintechnologie Riesenprofite machen. Ich überließ ihm das Buch zwei Tage. Dann meinte er: "Die marxistische Terminologie ist unverkennbar - daran wird sich wohl nie etwas ändern. Aber die Tabellen und die wissenschaftlichen Ausführungen finde ich hoch interessant" und kaufte mir das Buch ab.