Vorwort

Texte zur Einführung in die politische ÖkonomieAllein im Januar 2009 verloren 150.000 Leiharbeiter ihre Arbeit. Sie sind die ersten, deren Leben sich durch die Weltwirtschaftskrise drastisch verändert. Durch massenhafte Kurzarbeit werden zurzeit noch Entlassungen hinausgezögert – immerhin befinden wir uns im Superwahljahr! Aber Werksschließungen wie bei Continental oder Insolvenzen wie bei Quimonda sind Vorboten der Vernichtung Hundertausender Arbeitsplätze in Deutschland.
In einem der reichsten Länder der Welt sind heute fünf Millionen Kinder von Armut bedroht! Diese Armut wird in den nächsten Monaten sprunghaft anwachsen und die Krise der bürgerlichen Familienordnung verschärft sich.
Auf der ganzen Welt wird das Leben der Arbeiterklasse und der breiten Massen dramatisch durch die tiefste Weltwirtschaftskrise in der Geschichte des Kapitalismus in Frage gestellt werden.
Warum ist das alles so? Woher dieser abrupte Einbruch der Weltwirtschaft? Wie wird das alles weitergehen? Haben die Ökonomen nicht vielleicht doch recht, nach denen es im Herbst schon wieder aufwärts geht? Was ist zu tun? Bringt Verstaatlichung was? Können Kämpfe in der Krise überhaupt Wirkung zeigen? Wer ist Freund, wer ist Feind der Arbeiter? Wenn der Kapitalismus die Ursache ist – was ist die Alternative und wie kommen wir dahin?
Fragen über Fragen!
Wer selbst keinen klaren Standpunkt hat, der wird zwangsläufig beeinflusst von den bürgerlichen und kleinbürgerlichen Ökonomen, Politikern oder Medien; der wird angesteckt vom Nimbus der angeblichen Undurchschaubarkeit der Entwicklung, den Ohnmachtsgefühlen gegenüber den „dunklen Mächten“, die hier walten oder vom ätzenden Negativismus, der von den Destruktivkräften des Kapitalismus ausgeht.
Inmitten solch komplizierter Entwicklungen ist selbständige Orientierung besonders gefragt – und auch besonders schwierig. Die Politische Ökonomie des Marxismus-Leninismus, die ideologisch-politische Linie der MLPD sind eine hervorragende Anleitung.
In einem Interview in der Roten Fahne 1/2009 sagte Stefan Engel:
„Wir müssen vor allem verstehen, dass in der jetzigen Situation die weltanschauliche Diskussion mit den Massen über die Ursache der kapitalistischen Krisenentwicklung und die Notwendigkeit, den maroden Imperialismus durch den Kampf um den Sozialismus abzulösen, im Mittelpunkt steht. Die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus stellt seine Existenzberechtigung infrage. Ökonomische Fragen sind immer gesellschaftliche Fragen, die in der Strategie und Taktik und in der Agitation und Propaganda jetzt in den Vordergrund rücken.“
Dieser Reader soll dazu beitragen, in den brisanten Diskussionen offensiv und sicher Kurs halten zu können. Er soll anregen zum Selbststudium ebenso wie zur Durchführung von Studiengruppen.
Viel Erfolg dabei!

Monika Gärtner-Engel
April 2009

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